Friedhof am Perlacher Forst

Gräberfeld für ehemals Obdachlose geschaffen

Eine würdevolle letzte Ruhestätte für Menschen, die zu Lebzeiten wohnungslos waren, wurde in München-Giesing eingeweiht. Konfessionsunabhängig können hier Gräber vergeben werden.

"Denn wir haben hier keine bleibende Stadt" (Hebr 13,14) © Kiderle

München – Auf der Sandsteinstele ist ein Zitat aus dem Hebräerbrief zu lesen: „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt“ (Hebr 13,14). Wiesengrün und der Halbkreis einer Blumenrabatte umgeben den Stelensockel, Sitzbänke laden zum Verweilen ein, ein Baum wurde neu gepflanzt. Es ist ein friedlicher Ort. Kaum jemand würde vermuten, dass es sich bei Gräberfeld Nummer 66 auf dem Friedhof am Perlacher Forst in München-Giesing um die letzte Ruhestätte für ehemals wohnungslose Menschen handelt.

Ruhestätte für verstorbene wohnungslose Menschen

Auf Initiative der Erzdiözese München und Freising sowie des Katholischen Männerfürsorgevereins München (KMFV) und mit Unterstützung der Landeshauptstadt München wurde das neue Gräberfeld seit dem Jahr 2019 geplant und jetzt kurz vor Allerheiligen seiner Bestimmung übergeben. Zukünftig können konfessionsunabhängig die Träger der Münchner Wohnungslosenhilfe auf die Gräberverwaltung zugehen und verstorbene wohnungslose Menschen hier würdevoll bestatten lassen. Gestaltet und angelegt wurde die Anlage von der Gräberverwaltung des Münchner Gesundheitsreferates.

Andacht mit Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg

Zur Einweihung hielt Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg in der Aussegnungshalle eine Andacht, die der Chor „Gospel’n’Soul“ stimmungsvoll musikalisch gestaltete. Die Sitzbänke am Gräberfeld lüden nicht nur zum Ausruhen und Innehalten ein, sondern könnten zugleich auch in Erinnerung rufen, dass hier Menschen beerdigt seien, die in ihrem Leben die eine oder andere Nacht auf eben einer solchen Bank im Freien hätten verbringen müssen, erklärte Stolberg in seiner Ansprache.

Es sei ein „wunderschöner Ort“ entstanden für Menschen, „denen in ihrem Leben die sonnigen Plätze verweht wurden“. Dieses Gräberfeld sei ein Ort, „wo das Leben eines Obdachlosen zur Predigt werden kann für einen anderen Menschen, der sich auf der Sonnenseite des Lebens wähnt. Eine Predigt, die einlädt, sich auch im Alltag zu den Obdachlosen zu gesellen“. Gott mache keinen Unterschied im Ansehen der Person, „für ihn sind alle gleich wertvoll“.

Segnung des Gräberfelds

Im Anschluss zog die Versammlung gemeinsam zum Gräberfeld, wo Stolberg die Anlage segnete und KMFV-Vorstand Ludwig Mittermeier allen Beteiligten seinen Dank aussprach. Es sei „ein segensreicher Ort entstanden“, erklärte er auf Anfrage. „Die ganze Anlage ist sehr gut geworden“, zeigte sich auch Bea Dillhagen, Leiterin der Verwaltung des Katholischen Bestattungsdienstes der Erzdiözese, zufrieden. 

Der Autor
Florian Ertl
Münchner Kirchenzeitung
f.ertl@michaelsbund.de

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