Deutsche Bischofskonferenz

Vorschlag: Weniger Standorte für die Priesterausbildung

Nur wenige Männer entscheiden sich in den letzten Jahren Priester zu werden. Das könnte auch die Ausbildung nachhaltig verändern.

Eingang zum Priesterseminar St. Johannes der Täufer der Erzdiözese München und Freising © imago images / HRSchulz

Bonn – Ausbildung der katholischen Priester in Deutschland steht vor einschneidenden Änderungen. Angesichts einer anhaltend geringen Zahl von Kandidaten könnte die Ausbildung auf wenige Standorte konzentriert werden. Dies geht aus einem Vorschlag einer Arbeitsgruppe der Bischofskonferenz hervor, der am Dienstag in Bonn veröffentlicht wurde. Federführend sind dabei die Bischöfe Felix Genn (Münster), Michael Gerber (Fulda) und Heinrich Timmerevers (Dresden-Meißen).

Konkret schlägt die Arbeitsgruppe nur noch drei Standorte für die Hauptphase der Ausbildung mit dem vierjährigen Theologiestudium vor: München, Münster und Mainz.

Für die einjährige Einführungsphase vor dem Studium, das sogenannte Propädeutikum, soll es nur noch die Standorte Freiburg und Bamberg geben. Für die Phase nach dem Studium, die Ausbildung im Pastoralkurs, schlägt die Gruppe "Paderborn in Kooperation mit Erfurt, Rottenburg-Stuttgart und einen durch die Freisinger Bischofskonferenz für Bayern festzulegenden Standort" vor. Gar nicht genannt werden unter anderem Bonn und die Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt, an der die Bistümer Hamburg, Hildesheim, Limburg und Osnabrück ihre Priesteranwärter ausbilden lassen.

Endgültige Entscheidung steht noch nicht

Wie bisher soll das überdiözesane Seminar in Lantershofen bei Bonn Standort für die bundesweite Ausbildung Spätberufener ohne akademischen Abschluss bleiben. Kirchenrechtlich anders gefasste Ausbildungsorte wie das Seminar "Redemptoris Mater" in Köln, das "Orientale" in Eichstätt und das "Germanicum" in Rom sind nicht Gegenstand der Reformvorschläge.

Die Bischöfe betonen, dass der Vorschlag "Grundlage für weitere Diskussionen und Überlegungen" sein soll und dass noch keine Entscheidung über die Standorte gefallen sei. Jeder Bischof müsse letztlich die Entscheidung für sein Bistum fällen.

Die Reform wird damit begründet, dass "hinreichend große Lerngruppen" nötig seien, sowie "akademische Orte, die eine gemeinsame Ausbildung aller pastoralen Dienste gestatten". Der Vorschlag mündet daher in einer "Gewichtung der Ausbildungsstandorte", die eine "bestmögliche Ausbildung der künftigen Priester ermöglichen soll". Auch die Ausbildung der Gemeinde- und Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten sowie der Ständigen Diakone solle dabei berücksichtigt werden.

Wenige Priesterweihen

Früher hatte - mit Ausnahme der ostdeutschen Bistümer - fast jedes Bistum ein eigenes Priesterseminar. Doch angesichts der zurückgehenden Zahl der Priesteranwärter hatten sich in den letzten Jahren bereits mehrere Bistümer in Gruppen zusammengetan, um ihre Priesteranwärter gemeinsam auszubilden.

Die Zahl der Priesterweihen in der katholischen Kirche in Deutschland hat sich seit Jahren auf einem niedrigen Niveau eingependelt: 2018 waren es insgesamt 60 in den 27 Bistümern, in den Jahren davor waren 74, 77 und 58 Neupriester geweiht worden, mehr als 100 waren es letztmals im Jahr 2007. Die Zahl der Neuaufnahmen in den Seminaren zeigt zugleich, dass es auch in den kommenden Jahren keine Trendwende geben dürfte.

In den Jahren von 2001 bis 2010 lag die Zahl der Priesterweihen bundesweit zwischen 81 und 131, in den 1990er Jahren zwischen 139 und 295. Aber auch schon zwischen 1962 (557) und 1970 (303) war ein Rückgang der Zahlen zu beobachten. (kna)

Kardinal Reinhard Marx weiht am Samstag, 27. Juni, Jasper Gülden und Andreas Kolb zu Priestern. Beginn ist um 9 Uhr. Die Videoübertragung ist auf der Homepage des Erzbistums München und Freising zu sehen. Das Münchner Kirchenradio überträgt ebenfalls live.

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Priester

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