75-jähriges Jubiläum

Kroatisch-katholische Gemeinde bietet ein Stück Heimat

65.000 Kroaten leben in München. Sie sind tief im Glauben verwurzelt und strömen täglich zu Hunderten in die Heilige Messe. Am Wochenende feiert die Gemeinde ihr 75-jähriges Bestehen.

Seit 2019 leitet Pater Petar Klapež die kroatisch-katholische Gemeinde in München. © Petar Malbasa

„Meine schönsten Jahre sind in Deutschland“, sagt Pater Petar Klapež und lächelt. Es fällt nicht schwer, dem Leiter der kroatisch-katholischen Gemeinde in München zu glauben. Täglich strömen hundert Gläubige in die Heilige Messe, sonntags werden gleich zehn Gottesdienste gefeiert. Im vergangenen Jahr empfingen 215 Jugendliche durch Kardinal Marx das Sakrament der Firmung, 168 Kinder feierten die Erstkommunion.

Die 65.000 in München lebenden Kroaten sind tief im Glauben verwurzelt. Mindestens dreimal im Jahr gehen alle zur Beichte: zu Ostern, Mariä Himmelfahrt und Weihnachten. Nicht aus Pflichtgefühl, sondern „zur geistigen Freude“, wie Pater Petar betont. Nach dem gemeinsamen Gottesdienstbesuch geht man zusammen ins Restaurant und plaudert. „Christliche Regelmäßigkeit“ nennt der Franziskanermönch das.

Traditionen pflegen

Es ist ihm und seinen Mitarbeitern ein großes Anliegen, diese Traditionen zu bewahren. Zum Team gehören fünf Ordenspriester mit Sitz in Split, drei Ordensschwestern, zwei Sekretärinnen und zwei Pastoralreferenten.

Das Pfarrfest ist ebenso wichtig fürs Gemeindeleben wie die verschiedenen Gebetsgruppen: Bibel-, Senioren und der Franziskaner-Jugendkreis werden gleichermaßen gut besucht. Am Religionsunterricht, den Pater Petar und seine Kollegen einmal pro Woche Schülerinnen und Schülern bis zur achten Klasse erteilen, nehmen circa 600 Kinder und Jugendliche teil. „Weil unser Pfarrhaus nahe an der Theresienwiese liegt, beginnt der Unterricht aber erst nach dem Oktoberfest und dauert bis Juni“, erzählt der Seelsorger.

Kultur bewahren

Seit 1980 füllt die Gemeinde das Pfarrhaus in der Schwanthalerstraße mit Leben, das vom ehemaligen Kardinal Joseph Ratzinger kuratiert wurde. Mithilfe des Firmunterrichts sollen die Jugendlichen ins Gemeindeleben integriert werden. Und das gelingt gut: 600 bis 700 Kinder leben in der Gemeinde, von denen allein 80 im Kinder- und 70 im Jugendchor singen. An der jährlichen Pilgerfahrt nach Altötting nehmen 3.000 Menschen teil, auch die Reise nach Lourdes erfreut sich großer Beliebtheit.

Die kroatisch-katholische Gemeinde sei für die Menschen ein Stück Heimat, meint Klapež: „Wir müssen die Kultur unserer Nation bewahren, auch wenn wir in Deutschland gut integriert sind.“ Deswegen legt er Wert darauf, dass alle Kinder der Gemeinde kroatisch sprechen. Auch der Gottesdienst findet in kroatischer Sprache statt.

Inzwischen sehr gut integriert

Wegen der kommunistischen Diktatur im ehemaligen Jugoslawien migrierten immer mehr Menschen nach Deutschland. Die meisten von ihnen, vor allem Männer von 20 bis 30 Jahren, kamen zwischen 1971 und 1986. „Ursprünglich wollten sie nur zwei, drei, höchstens fünf Jahre bleiben und dann ein Haus in Kroatien bauen. Aber plötzlich waren Kinder da und die Verwandten zogen ebenfalls nach Deutschland, also blieben sie hier.“

Die Immigranten der ersten Generation hatten oft nicht einmal einen Hauptschulabschluss. Sie waren Arbeiter im Straßenbau oder bei Konzernen wie Bosch und Mercedes. Schon in der zweiten Generation waren viele Abiturienten oder Hochschulabsolventen.

Zweite Heimat Deutschland

Inzwischen empfinden die ausgewanderten Kroaten Deutschland als zweite Heimat. Der erste Pfarrgemeinderatsvorsitzende sei Ingenieur bei BMW, der zweite arbeite bei Siemens, ein anderes Gemeindemitglied sei selbstständige Juristin, berichtet Klapež stolz.

Wegen der kommunistischen Diktatur kamen auch viele Theologieprofessoren aus der Provinz der Franziskaner nach Deutschland. Deshalb gründeten sie 1948 die kroatisch-katholische Gemeinde in München, deren Einzugsgebiet nicht nur die bayerische Landeshauptstadt, sondern auch Garmisch-Partenkirchen, Rosenheim und Freising umfasst, wobei Freising und Rosenheim eigene Gemeinden haben. 2019 übernahm Pater Petar Klapež die Leitung der Münchner Gemeinde. Er lebt seit 1991 in Deutschland.

Der Redakteur
Maximilian Lemli
Münchner Kirchenzeitung
m.lemli@michaelsbund.de

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