Seelsorge

Katholische Kirche will mehr Notfallseelsorger ausbilden

Die katholische Kirche will ihre Notfallseelsorge ausbauen. Das kündigte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf beim Herbsttreffen der Bischöfe in Fulda an.

© Ökumenische Notfallseelsorge

Fulda - Die katholische Kirche will sich verstärkt in der Notfallseelsorge engagieren. Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Dienstag bei der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda. Die kirchliche Notfallseelsorge habe sich bei der Flutkatastrophe im Juli vergangenen Jahres nicht nur im Ahrtal sehr bewährt, sagte Kohlgraf. Allerdings seien dabei auch Schwachstellen deutlich geworden: "Manchmal waren Seelsorgende nicht darauf vorbereitet, einen solchen Katastrophenfall als pastorale Aufgabe anzugehen." Zudem habe eine kirchliche Koordinationsstelle gefehlt. "Ehrenamtliche werden in der Notfallseelsorge zunehmend wichtiger", betonte Kohlgraf. Zur Aufgabe der Hauptamtlichen werde es verstärkt gehören, ehrenamtliche Helfer auszubilden und sie auch ihrerseits seelsorgerlich zu begleiten.

Sprechen, beten, Sprachlosigkeit aushalten

Allein im Landkreis Ahrweiler waren bei der Flutkatastrophe mehr als 130 Menschen ums Leben gekommen. 117 Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger der katholischen und evangelischen Kirche waren 30 Tage lang im Einsatz. Unter ihnen auch Rita Nagel, katholische Notfallseelsorgerin aus Aachen. Niemand habe zu Beginn eine Vorstellung gehabt, was einen erwarten würde, berichtet Nagel beim Herbsttreffen der Bischöfe. Schnell habe sie erkannt, dass Streetworking nötig sei, "dass wir in Zweierteams durch die Straßen gegangen sind oder auch alleine, mit der Veste an als Seelsorger kenntlich, und den Menschen Gelegenheit gegeben haben, mit uns zu sprechen". Dabei hätten Betroffene den Wunsch geäußert zu beten, und manchmal sei es einfach nur wichtig gewesen, die Menschen in den Arm zu nehmen. Sprachlosigkeit auszuhalten sei eine der größten Herausforderungen gewesen, erinnert sich Nagel. Es brauche vor allem das Begleiten, das Dasein, das "Du bist nicht vergessen".

Auf die Menschen zugehen ist zutiefst sinnvoll

Wenn es einen Lerneffekt aus der Notfallseelsorge für die Flutopfer an der Ahr gebe, dann sei es das Zugehen auf die Menschen, dass in der Kirche noch selbstverständlicher werden müsse. Gerade für die aktuellen Krisen, wo Menschen nicht wüßten, wie sie ihre Energiepreise bezahlen sollen, "braucht es die Caritas, Beratungsstellen, aber auch die Seelsorge". Menschen beizustehen sei zutiefst sinnvoll, so Nagel, die selbst ehrenamtliche Notfallseelsorger ausbildet und damit den Wunsch der Bischöfe nach einer Intensivierung der Notfallseelsorge unterstützt. (ph/kna)



Der Autor
Paul Hasel
Radio-Redaktion
p.hasel@michaelsbund.de

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