Immer noch kommen jeden Tag tausende Flüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland. Es gibt aber auch Ukrainer, die auf der Flucht ihr Land erst einmal nicht verlassen. Sie suchen Schutz im äußersten Westen der Ukraine, wo der Krieg noch nicht mit voller Wucht angekommen ist. In der Stadt Ivano-Frankivsk im Südwesten halten sich zurzeit viele Binnenflüchtlinge auf und warten erst einmal ab, wie sich die Lage weiterentwickelt. Diese Menschen müssen mit dem Nötigsten versorgt werden. Deshalb hat die griechisch-katholische Kirche im Erzbistum Ivano-Frankivsk einen Krisenstab eingerichtet, der die Hilfe der Kirche für die Binnenflüchtlinge koordiniert.
Markian Bukatchuk leitet den Krisenstab. Der Kaplan berichtet, dass das Leben in Iwano-Frankiwsk noch relativ normal verlaufe. Vor einiger Zeit sei der Flughafen der Stadt angegriffen worden, und ab und zu gebe es Luftalarm. Insgesamt sei die Lage aber sicher, und deshalb blieben viele Flüchtlinge, die die umkämpften Gebiete verlassen haben, erst einmal in der Stadt. Über 150.000 Binnenflüchtlinge seien seit Kriegsbeginn in der Region Ivano-Frankivsk aufgenommen worden. Die Kirche habe in ihren Einrichtungen wie zum Beispiel dem Priesterseminar gut 500 Plätze für die Geflüchteten geschaffen. „Das sind Frauen und Kinder sowie die Älteren, die vor dem Grauen des Krieges flüchten und eine sichere Unterkunft, ein einfaches Bett und Verpflegung, brauchen. Insgesamt sind es 1.500 Kriegsvertriebene, die bei uns seit Kriegsbeginn eine Zuflucht gefunden haben“, so Bukatchuk.