Seit genau 50 Jahren ist der kleine Ort Natz an Pfingsten der Zielort, um bei Wanderungen, Gesprächen und viel Zeit für Spiel und Spaß einen Urlaub zu genießen, der extra für Alleinerziehende organisiert wird. Nicht nur der finanzielle Aspekt spielt für alleinerziehende Mütter und Väter eine Rolle, wenn es darum geht einen Urlaub zu planen. Melanie ist 45 Jahre, alleinerziehend und kennt das aus eigener Erfahrung. „Oft ist keine Kinderbetreuung dabei und es bleibt keine Zeit für sich oder man sieht überall Familien um sich herumsitzen“, erinnert sich Melanie (45) an frühere Urlaube. „Da ist niemand, der einen versteht und man ist allein. Das ist kein schönes Gefühl.“
Mit Gleichgesinnten unterwegs
Alleinerziehende sind schon im Alltag einer Mehrfachbelastung ausgesetzt, weiß auch Susanne Ehlert. Sie leitet den Fachbereich Alleinerziehendenseelsorge im Ordinariat. „Es ist wichtig, dass Alleinerziehende Erholung bekommen, aber auch eine Chance, sich zu vernetzen. Genau das will Susanne Ehlert mit ihrem Team und ihren Angeboten möglich machen. Denn sie sagt: Mit Gleichgesinnten unterwegs zu sein schafft Sicherheit. Das empfinden auch Mütter wie Melanie so. Sie ist mit ihrer Tochter schon zum wiederholten Mal im Urlaub in Südtirol dabei. „Man fühlt sich hier willkommen“, sagt Melanie. „Oft ergeben sich dann kleinere Gruppen, die spazieren gehen oder zusammensitzen. Dann kann man Probleme besprechen und jeder weiß, worüber man redet.“ Auch ihre 14-jährige Tochter Alina freut sich, eine entspannte Mutter zu erleben: „Zuhause haben wir nicht so viele Freunde, die alleinerziehend sind. Hier versteht meine Mutter jeder und sie muss keinen Haushalt machen, sondern kann einfach entspannen.“