Essstörung

Endlich wieder normal essen!

Ein Sprichwort sagt: Essen hält Leib und Seele zusammen. In vielen Kulturen ist das Essen wichtiger Bestandteil von Feiern und Festen. Essen ist Emotion. Für essgestörte Menschen ist Essen – oder auch Nicht-Essen - ein Ventil für Emotionen.

Vor allem junge Frauen erkranken an unterschiedlichen Essstörungen. © imago images / imagebroker

Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, schwaches Selbstbewusstsein oder Mobbing. Die Gründe in eine Essstörung zu rutschen sind so zahlreich und unterschiedlich wie die Betroffenen selbst.

„Wir hatten hier einen Elfjährigen, der einen Waschbrettbauch haben wollte und deswegen nichts mehr gegessen hat. Da sind einfach Vorstellungen da, die schon irgendwie mystisch sind und mit der Realität gar nichts mehr zu tun haben“, sagt Eva Hitzler. Sie ist die Leiterin der Fachambulanz für Essstörungen bei der Caritas  in München.

Hilfe oft erst nach Jahren

In Deutschland zeigt etwa ein Fünftel der Kinder und Jugendlichen Symptome einer Essstörung. Die Caritas hilft diesen Betroffenen – zum Beispiel durch Einzel- und Gruppentherapie, aber auch durch Ernährungsberatung. Es gehe darum, die Essstörung akut zu bekämpfen, aber auch langfristig den Betroffenen ins normale Leben zurück zu helfen, erklärt Hitzler. Das ist gar nicht so leicht, denn manche Erkrankte können erst nach Jahren Hilfe annehmen – und dann sind falsche Muster schon sehr gelernt. „Ich wusste bis vor Kurzem gar nicht, was soll man essen? Was ist normal? Und deswegen war das auch immer zu viel oder zu wenig,“ erklärt Carolin, eine Betroffene. Bei ihr wurde vor fünf Jahren die Binge-Eating-Essstörung diagnostiziert.

Doch gerade die Gruppentherapie bei der Caritas hilft vielen Betroffenen, so auch Lisa (Name geändert). Sie sagt, es braucht den richtigen Zeitpunkt. „Und man muss den wirklichen Willen haben, gesund zu werden. Und den Mut, zu sagen: Es ist ok, wenn ich jetzt zunehme. Zunehmen ist für viele Essgestörte eine Horrorvorstellung“. Die Gruppe sei ein geschützter Raum, in dem man alles sagen kann – und Mut schöpfen kann.

Welche Essstörungen gibt es?


Betroffene von Magersucht – oder auch Anorexie nehmen stark ab, weshalb sie oft extrem untergewichtig sind. Das erreichen sie häufig durch sehr wenig Essen. Die Körperwahrnehmung ist bei den Betroffenen verzerrt: Sie fühlen sich zu dick – trotz Untergewicht. 10 bis 15% der Magersüchtigen sterben an der Krankheit. Bulimie-Betroffene leiden hingegen unter regelmäßig auftretenden Heißhungeranfällen. In kürzester Zeit essen sie sehr große Mengen. Um nicht zuzunehmen, erbrechen viele das Essen wieder. Viele von ihnen sind schlank oder normalgewichtig. Auch Bei der Binge-Eating-Störung haben die Erkrankten regelmäßig Heißhungerattacken. Anders als bei der Bulimie ergreifen sie aber nach Essanfällen keine Gegenmaßnahmen. Diese Störung ist meist mit Übergewicht verbunden. Oft leiden die Betroffenen an Mischformen. Also die Essstörung lässt sich oft nicht einer der drei Erkrankungen zuordnen. Die Übergänge sind fließend.

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Ob Wohnungslosigkeit, Integration oder Leben im Alter: Die sozialen Verbände im Erzbistum setzen die Botschaft des Evangeliums in aktive Hilfe um. Sie helfen mit die großen Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Wir sprechen mit ihnen darüber.

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