Im Münchner Luitpoldpark ist zu jeder Jahreszeit etwas los. Am Bamberger Haus haben im Winter die Eistockbahnen Hochkonjunktur. Da passt der Christbaum unter der weihnachtlichen Biergartenbeleuchtung perfekt dazu – zumindest auf den ersten Blick. Wenn man genauer hinschaut, sieht man, dass die Anhänger nicht dem klassischen Christbaumschmuck entsprechen. Es sind Sterne aus Holz und Kunststoff, auf denen Namen und Daten eingraviert oder aufgemalt sind. „Das sind Erinnerungsanhänger für verstorbene Kinder, für Sternenkinder“, erklärt Armin Arnold. Der 43-Jährige hat sich den Baum mit dem besonderen Schmuck vor einem Jahr ausgedacht. Ein Anhänger, ein Stern aus Bügelperlen in Regenbogenfarben, ist von seiner Familie. Er erinnert an ihr Sternenkind Louis, der im März 2022 tot zur Welt kam.
Letztes Jahr rund 70 Anhänger am Baum
„Das hat viel Kraft und Energie gekostet“, erinnert sich Arnold. Besonders im Advent und der gesamten Vorweihnachtszeit haben die Eltern und Tochter Anna gespürt, wie sehr Louis fehlt. Auf der Suche nach einer Möglichkeit, ihre Trauer zu verarbeiten, kam im Austausch mit anderen betroffenen Eltern die Idee für einen gemeinsamen Weihnachtsbaum auf. „Den haben wir dann von heute auf morgen besorgt und ihn damals beim Park Café aufgestellt.“ Obwohl die Aktion nicht von langer Hand geplant war, hingen am Schluss rund 70 Anhänger am Baum.