Aktiver Boykott der Fußball-WM in Katar

Ein etwas anderes Public Viewing

In Sankt Martin in München-Moosach wird zu Großveranstaltungen wie Fußballwelt- und -europameisterschaften immer zum Public Viewing eingeladen. Das wird es auch zur aktuellen Weltmeisterschaft in Katar geben, allerdings mit dem einen entscheidenen Unterschied.

In Moosach gibt es eine Alternative zum Public Viewing der aktuellen WM-Spiele. © Lydia Geissler - stock.adobe.com

Bisher liefen auf der Leinwand in St. Martin immer die aktuellen Spiele im Turnier. Für die WM in Katar haben die Veranstalter umgedacht. Sie wollen dieses Mal einen „aktiven Boykott“ durchführen. Die Idee dazu hatte unter anderem Pfarrjugendleiter Florian Murlowski. Er und weitere Fußballfans haben nicht nur die Jugendlichen in der Pfarrei, sondern auch den Pfarrgemeinderat und natürlich Martin Cambensy überzeugen können. „So hat sich also die ganze Pfarrei quasi so positioniert, dass wir die Weltmeisterschaft boykottieren“, so Murlowski.

Alternatives Public Viewing

Aber das Ganze einfach abblasen, wollten die Moosacher nicht, stattdessen gibt es für die ganze Gemeinde ein Alternativprogramm. Gezeigt werden da unter anderem die WM-Finalspiele, bei denen Deutschland Weltmeister geworden ist, aber auch Dokumentationen. Das Public Viewing findet immer parallel zu den Deutschlandspielen statt und auch zum Halbfinale und Finale wird es sicher Programm geben. Um noch einmal auf die Probleme rund um die WM hinzuweisen gibt es im Pfarrsaal Plakate und Infoflyer.

Beim WM-Boykott kommt es auf die vielen einzelnen an

Bei den Gründen für die Entscheidung zum aktiven Boykott der WM in Katar muss Pfarrjugendleiter Florian Murlowski nicht lange überlegen. Er spricht von moderner Sklaverei und Strafen für Homosexualität, „das sind lauter Werte, mit denen wir nicht übereinstimmen. Wir sind der Ansicht, dass eine Weltmeisterschaft weltoffen ist, wo alle miteinander zusammen feiern können und zusammenkommen“.

Klar ist auch: nicht für alle in der Pfarrjugend war es eine leichte Entscheidung. Auch Murlowski hätte gerne noch einmal Neuer, Ronaldo oder Messi auf dem Platz gesehen. Bestärkt werden sie jetzt von vielen positiven Rückmeldungen aus der Pfarrei. Letztendlich sei es ein bisschen wie in der Politik, so der Pfarrjugendleiter, „es gibt die Großen, die entscheiden, aber im Endeffekt kommt es auf die vielen einzelnen an, wie die sich entscheiden und wie sie zu bestimmten Themen stehen, und da war für uns klar, wir machen da nicht mit“.

Ein Zeichen setzen für zukünftige WM-Vergabe

Ziel der Aktion ist es, ein Bewusstsein zu schaffen und Wege zu finden, wie man Situationen wie die aktuelle in Zukunft verhindert. „Dass man direkt von Anfang an sagt: nein das geht nicht, nicht in so einem Land, das können wir nicht noch einmal so machen“.

Und noch einen Vorteil hat das Public Viewing in München Moosach: gute Stimmung ist garantiert, alle gezeigten Partien gehen für die deutsche Elf garantiert gut aus und am Ende werden wir zumindest da Weltmeister. Wer dabei sein will: immer parallel zu den Deutschlandspielen gibt es den aktiven Boykott in Moosach – einfach vorbeikommen und mitfeiern.

Die Autorin
Linda Burkhard
Radio-Redaktion
l.burkhard@michaelsbund.de

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