München/Schwabing – Die Säulenbasilika St. Ursula in München-Schwabing beherbergt eine originale Osterrieder-Krippe mit 45 Krippenfiguren. Der berühmte Künstler Sebastian Osterrieder, der sein Atelier in Schwabing hatte, stellte erstmals 1922 in St. Ursula eine Krippenszene auf. Dort entwickelte sich auch mit beweglichen, bekleideten Figuren einer Jahreskrippe eine Tradition des Krippenschauens und -bauens, die bis heute gelebt wird.
Jesu Leben und aktuelle Fragen
Passend dazu ist nun das ökumenische Bilder- und Lesebuch „Seelenspiegel Krippe“ erschienen, das anhand der tatsächlichen Arrangements in St. Ursula Szenen aus dem Leben Jesu zeigt, die entscheidende Wendungen in seiner Entwicklung zum Heiland darstellen: Zweifel und Verheißung, Versuchung und Liebe, Wut und Erkenntnis, Krankheit und Heilung. Entsprechend thematisiert werden wichtige, zeitgenössische Fragen: Wann stellt sich Jesus an die Seite der Frauen? Und was hat Josef mit der Glaubensart der Männer zu tun?
Neben den Bildern der Jahreskrippe enthält das Buch auch die dazugehörigen Bibeltexte, eine Nacherzählung für Kinder, eine meditative Betrachtung sowie Gestaltungshinweise für Krippenbauer. Sie alle spiegeln unser eigenes Erleben und unsere Emotionen, wodurch die Krippe zum Seelenspiegel wird: Wo bin ich in dieser Szene? Was fühle ich dabei? Was kommt mir in den Sinn? Ein Buch zum Sehen, Lesen und Vorlesen, zum Meditieren und zum Verstehen, ein ökumenisches Krippenbuch für Erwachsene und Kinder, und eine Ideenfundgrube für Krippenbauer. Ein Band voller Momentaufnahmen – Seelenbilder – der evangelischen Krippenbauerin Annette Krauß und des katholischen, wortgewandten Predigers und Priesters Thomas Schwaiger. (job)