Quito/München – Seit Herbst 2018 lebt der Soziologe Markus Linsler in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito. Dort koordiniert er das Büro für die Partnerschaft zwischen dem Erzbistum München und Freising und der katholischen Kirche Ecuadors. Die Corona-Pandemie habe auch das Leben in Ecuador verändert, berichtet Linsler. Vor anderthalb Jahren seien ähnlich wie in Deutschland Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen an der Tagesordnung gewesen. Vor allem auf der Straße könne man die Folgen der Pandemie beobachten: So böten auch jetzt noch viele Menschen auf der Straße ihre Dienste an, um finanziell einigermaßen über die Runden zu kommen.
Seit einigen Monaten habe sich das tägliche Leben aber deutlich entspannt, erklärt der Partnerschaftskoordinator. Außer der Maskenpflicht und dem Desinfizieren der Hände gebe es kaum noch Beschränkungen. Während Restaurants wieder geöffnet haben, wenn auch nicht mit der vollen Kapazität, seien Bar- oder Diskothekenbesuche noch nicht möglich.
Hohe Impfbereitschaft
Trotz der langsam einkehrenden Normalität nähmen die Menschen die Pandemie immer noch ernst, schließlich kenne jeder im Familien- oder Freundeskreis einen schweren Corona-Fall. Die Mehrheit der Bevölkerung sei schon geimpft, weshalb die Schlangen vor den Impfzentren sich langsam lichten.
Nun sei es wichtig, die Wirtschaft des Landes wieder anzukurbeln. Geimpfte und Genesene könnten als Touristen nach Ecuador einreisen. Das sei wichtig, denn der Fremdenverkehr gehöre zu den wichtigen Wirtschaftszweigen des Landes, betont Linsler. Das Arbeitsleben normalisiere sich ebenfalls langsam: In Großraumbüros werde gearbeitet, man komme wieder mehr mit den Kollegen aus dem Büro in Kontakt. Auch Besuche von Freunden oder Familienmitgliedern seien wieder möglich.
Spendengelder für Bildungsangebote
Für die Partnerschaft ist die Pandemie eine Bewährungsprobe. Markus Linsler freut sich immer noch über die Welle der Solidarität, die aus Oberbayern nach Ecuador übergeschwappt ist. Die Spendengelder aus dem Erzbistum seien für karitative, pastorale und Bildungsprojekte eingesetzt worden. So werden zum Beispiel Medikamente angeschafft, die man sich sonst nicht leisten könne, oder die Schulgebäude saniert