München – Katrin Richthofer von Maria 2.0 sagt: in der Öffentlichkeit ist es seit dem Anschlag ihrer Forderungen an Kirchentüren etwas ruhiger um die Reformbewegung geworden. Aber die Engagements der Unterstützer sind vielfältig. Beim Katholikentag waren sie vergleichsweise lautstark vertreten, Vertreterinnen waren Gäste bei der deutschen Bischofskonferenz, bei Sendungen der Deutschen Welle oder auch beim Augsburger Friedensfest. Nach wie vor vertreten die Mitglieder Forderungen wie die Aufhebung des Pflichtzölibats, die umfassende Aufklärung der Missbrauchsfälle, die Akzeptanz aller selbstbestimmten sexuellen Orientierungen und die Weihe für Frauen.
Maria 1.0: Wieder Zuwendung zu kirchlichen Kernthemen
Die Gegenbewegung Maria 1.0 geht in letzter Zeit einen etwas anderen Weg. Als Reaktion auf eine Änderung der Stellung der Frau in der Kirche entstanden, widmet sich die Initiative heute Themen, die den Glauben vertiefen, erzählt Maria Steinbrecher, die Leiterin. Das sind dann Themen wie die Heiligen oder die Liturgie, Themen, die gerade in den sozialen Medien diskutiert werden. Das bedeutet aber nicht, dass sich Maria 1.0 aus der politischen Diskussion zurückzieht, geplant seien ebenso Reaktionen auf den Ad-Limina-Besuch der Bischöfe oder die kommende Versammlung des Synodalen Wegs. Natürlich würden sie bei Auftritten in der Öffentlichkeit auf die klassischen Konfliktthemen wie das Frauenpriestertum oder die sexuelle Orientierung angesprochen, so Steinbrecher.