München – Beim "Aschermittwoch der Künstlerinnen und Künstler" hat der Münchner Kardinal Reinhard Marx die Verletzlichkeit der Menschen angesprochen. Im Münchner Liebfrauendom sagte er in seiner Predigt: "Wie klein sind wir und zerbrechlich - das gilt unser ganzes Leben." Dabei erinnerte er an den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine oder das verheerende Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Die Nachrichten-Bilder aus diesen Regionen hätten ihn "unglaublich erschüttert". Dabei gab er zu: "Manchmal muss ich wegsehen, wenn tote Kinder unter den Trümmern geborgen werden."
Angesichts all dieses Leids könne er verstehen, "wenn Leute fragen: Wo ist denn euer Gott? Wie ist Gott gegenwärtig?" Doch dieser habe sich auf die Seite der Sünder gestellt und sei selbst zur Sünde geworden. "Das ist der eine Ort, wo Gott sich finden lässt: unter den Verschütteten, unter den Opfern von Krieg und Gewalt." Der andere sei "das Verborgene", in dem Gott "das absolute Geheimnis" bleibe: "Wir können Gott in unserem eigenen Herz und unserer eigenen Sehnsucht suchen."