Die Ausstellung zeigt Bilder, Skizzen, Skulpturen, Holzschnitte, Steckfiguren und Drucke auf Stoff. Minimalismus und Barock vereinen sich in seiner Kunst entsprechend seinem Grundsatz "Minimal Art und Barock".
Der 1940 in Nittenau/Oberpfalz geborene Ettl wuchs in Bayern auf und wanderte 1959 nach Detroit/USA aus. Dort machte er eine Ausbildung zum Werkzeugmacher und technischen Zeichner und studierte danach Literatur und Philosophie an mehreren Universitäten. Von 1966 bis 1973 lehrte er Kunst und Geisteswissenschaften an der Wayne State University und am Macomb-College in Detroit.
Bayerische Wurzeln bewahrt
Trotz seines Wirkens und Schaffens in den USA habe der Künstler seine bayerischen Wurzeln nie verloren, heißt es in der Ankündigung. Für die Heilig-Geist-Kirche in Neuss gestaltete er in den 1990er Jahren den Altar sowie den Innenraum. Mit seiner typisch minimalistischen Art habe er hier Szenen aus dem Alten und Neuen Testament äußerst farbenfroh dargestellt. Einige Skizzen dazu seien nun in Marktl zu sehen.
Das Motto der Schau ist laut Mitteilung ein Zitat aus einem von Ende der 1960er Jahre stammenden Brief des Künstlers an seinen Bruder Hubert Ettl. In dieser Zeit des Vietnamkrieges habe sich der Künstler auf das Wesentliche besonnen, erläutert der Leiter des Papstgeburtshauses, Franz Haringer. Er habe sich in seine Zelle, sein Atelier, zurückgezogen und sich Gedanken darüber gemacht: „Was ist der Mensch? Wie kann ich ihn auch mit nur wenigen Strichen darstellen, um den Kern des Lebens auf den Punkt zu bringen?“
Joseph Ratzinger kam in Marktl am Inn am 16. April 1927, einem Karsamstag, als drittes Kind des Gendarmen Joseph und seiner Frau Maria um 04:15 Uhr zur Welt. Schon wenige Stunden später wurde er in der Pfarrkirche Sankt Oswald getauft. (kna)
