Pasing – Normalerweise denkt man bei Denkmälern direkt an alte Gemäuer, Schlösser und Ruinen. Bei Sankt Hildegard in München-Pasing ist das anders. Gebaut wurde die Kirche erst 1962 und blickt daher in diesem Jahr auf 60 Jahre Pfarrjubiläum zurück. Der Verwaltungsleiter Johannes Ströber ist auf die Schätze in der Kirche besonders stolz: „Wenn man an die Decke schaut, sieht man das erste freitragende Zeltdach in München. Also es sind hier in dieser Kirche ganz viele Besonderheiten unter einem Dach gebündelt.“ Diese sollen nach Ansicht der Pfarrei auch präsentiert werden und das nicht nur am Tag des offenen Denkmals.
Kirche mit dem Handy neu erkunden
Deswegen wurde in der Pfarrei entschieden, sich auf der Plattform "Der Kirchenführer" dauerhaft zu präsentieren. Seit Ende 2020 kann die Pasinger Pfarrkirche auf der Online-Plattform des Kirchenführers virtuell erkundet werden. Stöber erklärt, warum es zu dieser Entscheidung kam: „Mir ist es wichtig, dass wenn man etwas präsentiert, dann muss es schick sein, es muss modern sein, es muss aktuell sein. Weil wir da aus meiner Sicht etwas schaffen, das Kirche auch in Zukunft tun muss: sich nach außen hin modern präsentieren.“ Neue Texte, Grundrisse, eine umfassende Historie, viele schöne Bilder und ein beeindruckendes Kirchenvideo können seitdem dort entdeckt werden. Jeder kann mit dem Handy von zu Hause oder vor Ort die Kirche erkunden.
Ziel ist es, attraktiver zu werden und einen offenen Ort zur Ruhe, für das Gebet oder einen Moment der Stille zu schaffen: „Hier kommt man nicht zufällig vorbei. Wir setzten schon darauf, dass die Menschen online die Kirche sehen und sich auf den Weg machen,“ so Stöber.
Kirchen beleiben etwas besonderes
Entwickelt wurde der Kirchenführer von Florian Wildmoser, der ebenfalls am Sonntag am Tag des offenen Denkmals vor Ort sein wird. Er wird den Besuchern dann zeigen, was es in der Kirche zu entdecken gibt, wenn man sich die Zeit dafür nimmt. Kirchen bleiben etwas Besonderes. Sie haben nicht nur Geschichte und Kunst zu bieten, sondern sind auch ein spiritueller Ort. Genau das soll sich auch im Programm widerspiegeln: Wie erlebe ich Kirche? Wie komme ich zur Ruhe. Der Hintergedanke ist, dass in Kirchen das spirituell Erlebbare intensiver sein kann, als in anderen Denkmälern.
Beginn ist am Sonntag um 11 Uhr mit einem Gottesdienst. Daran schließt sich das Programm mit Führungen, geistigen Impulsen und Besinnung zur Heiligen Hildegard von Bingen an. Den Abschluss gestaltet um 18 Uhr ein Orgelkonzert. (pm/pe)