Erdbeben in Haiti

Papst hofft auf große Solidarität

Nach dem Erdbeben in Haiti gibt es immer mehr Todesopfer zu beklagen. Papst Franziskus und Hilfsorganisationen bitten um Hilfe für den Karibikstaat.

Papst Franziskus © imago/Ulmer

Port-au-Prince/Bonn - Die Zahl der Todesopfer nach dem schweren Erdbeben in Haiti ist laut offiziellen Angaben auf inzwischen mindestens 1.300 gestiegen. Das teilte die Katastrophenschutzbehörde des Karibikstaates am Sonntagabend (Ortszeit) mit. Mindestens 5.700 Menschen wurden verletzt. Experten vor Ort rechnen damit, dass sich die Zahl der Opfer noch weiter erhöhen wird. Ein Erdbeben der Stärke 7,2 am Samstag brachte Wohnhäuser, Schulen, Krankenhäuser und Kirchen zum Einsturz, Teile der Infrastruktur sind dahin. Übergangs-Präsident Ariel Henry rief den Notstand aus.

Am Wochenende liefen die ersten internationalen Hilfsaktionen an. Zugleich gab es zahlreiche Hilfsappelle für den ohnehin krisengeschüttelten Karibikstaat. Papst Franziskus sagte am Sonntag im Vatikan, er hoffe, dass die internationale Gemeinschaft mit großer Solidarität die Folgen der Tragödie lindern könne. Seine Gedanken seien bei der ganzen Bevölkerung Haitis und er bete für die Toten und Verletzten.

Auch politisch in der Krise

Der lateinamerikanische Bischofsrat CELAM appellierte gemeinsam mit anderen Organisationen an die internationale Gemeinschaft, Haiti brauche Unterstützung in diesem Moment der Unsicherheit, aber auch angesichts der länger anhaltenden sozialen, wirtschaftlichen und politischen Krise. Am 7. Juli war Präsident Jovenel Moise ermordet worden, der seit 2015 mit Unterbrechungen und zuletzt ohne Parlament an der Macht war.

Das Epizentrum des schweren Erdbebens lag unweit der Gemeinde Saint-Louis-du-Sud im Südwesten Haitis, rund 140 Kilometer westlich der Hauptstadt Port-au-Prince. Die Erschütterungen der Stärke 7,2 waren bis nach Jamaika und die Dominikanische Republik zu spüren.

2010 hatte es auf Haiti ein Erdbeben der Stärke 7,0 gegeben, dem etwa 300.000 Menschen zum Opfer fielen, 1,5 Millionen wurden obdachlos. Im ärmsten Land der westlichen Hemisphäre leben rund 4,4 Millionen der etwa 11 Millionen Haitianer unter der Armutsgrenze.

Wie Kartenhäuser eingestürzt

Unterdessen sind Nothilfemaßnahmen gestartet worden, darunter durch das Team von Malteser International. "Wir rechnen damit, dass das Beben verheerende Folgen haben wird", erklärte die Organisation in Köln. Die Steinhäuser in der betroffenen Region seien sehr einfach gebaut, lokale Partnerorganisationen berichteten, dass Gebäude wie Kartenhäuser eingestürzt seien.

Die Welthungerhilfe stellt 100.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung und bereitet mit Partnerorganisationen Hilfsmaßnahmen vor, wie es am Sonntag in Bonn hieß. Angesichts der Armut und schlechten Infrastruktur des betroffenen Gebietes sei es eine "Herausforderung", die Dörfer und zerstörten Hospitäler mit Hilfsgütern zu erreichen.

Hilfe für Kinder

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef berichtete, Teams vor Ort seien "überwältigt" angesichts der Not. Derzeit versuchten sie, den dringendsten Hilfsbedarf zu ermitteln und gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen und Behörden die Hilfe für die betroffenen Familien anzuschieben. Vor allem die Kinder brauchten jetzt Notunterkünfte, medizinische Hilfe, sauberes Wasser und besonderen Schutz. (kna)

Münchner Kirchenradio

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