Erzbistum München und Freising

Neue Angebote der Berufungspastoral

Seit September leitet Klaus Hofstetter die Berufungspastoral in der Erzdiözese. Er begleitet Menschen bei der Suche nach Orientierung und Erfüllung. Seine Erfahrungen als Pfarrer helfen ihm dabei – auch die negativen.

Orientierung im Leben: Die Berufungspastoral begleitet Meschen jeden Alters bei der Suche nach ihrer eigenen Berufung. © imagoimages/Westend61

München – Berufung. Ein durchaus „bedeutungsschwangeres“ Wort, findet Pfarrer Klaus Hofstetter. Seitdem er die Berufungspastoral im Erzbistum München und Freising leitet, setzt er sich viel mit dem Begriff auseinander: Zum einen stecke da „Ruf“ drinnen. „In unserem Kontext glauben wir, dass Gott es ist, der ruft.“ Zum anderen: „Beruf“. „Also, dass ich das realisiere, was zutiefst das Meine ist“, erklärt Hofstetter. „Berufung bezeichnet das, wo ich so richtig glücklich bin und mich so richtig entfalten kann – mit meinen Fähigkeiten, Talenten und allem, was mein Sein ausmacht.“

Fokus auf pastorale Berufe

Nach einem erfüllenden Berufs- und Lebensweg suchen viele Menschen. Eine Anlaufstelle finden sie bei der neuausgerichteten Berufungspastoral der Erzdiözese München und Freising. Besonders für Menschen, die die ihre Verwirklichung in einem geistlichen Beruf suchen, können sich dort persönlich beraten und begleiten lassen oder an größeren Veranstaltungen teilnehmen.

Verankert ist die Berufungspastoral im Fachbereich "Strategische Personalgewinnung". Der wiederum ist zuständig für alle kirchlichen Berufe im Erzbistum. Ab 1. Januar wird neben Hofstetter auch die Ordenschristin Erika Wimmer in der Berufungspastoral tätig sein. „Aber auch wir zu zweit können nicht in der ganzen Diözese Menschen begleiten“, weiß Hofstetter. „Da braucht´s Netzwerke.“ Die schafft er, in dem er beispielsweise jeden Tag einen Kollegen aus der Seelsorge anruft oder durch Kooperationen mit Jugendstellen, Schulen und Ordensgemeinschaften.

Angebote im ganzen Erzbistum

Denn ein Ziel, das sich Hofstetter gesetzt hat, ist Bekanntheit. Die Menschen im Erzbistum sollen um die Möglichkeit der Beratung und Begleitung wissen, sagt der Pfarrer. Für ein persönliches Gespräch kann man die Berufungspastoral über die Homepage des Erzbistums kontaktieren. Ein weiteres Angebot sind Berufungscoachings, für das es zahlreiche ausgebildete Coaches in der Erzdiözese gibt. Auch in Schulklassen wird diese Methode durchgeführt, wo Hofstetter Schüler beispielsweise dabei begleitet, sich mit den eigenen Stärken und Talenten auseinanderzusetzen.

Persönliche Gespräche oder Berufungscoaching für Gruppen

Darüber hinaus bietet die Berufungspastoral diözesanweite Veranstaltungen für Gruppen an: Den monatlichen digitalen Austausch im „Wort-des-Lebens-Treff“ etwa. Auch Exerzitien zum Jahreswechsel und im Frühjahr in Rom stehen auf dem Programm. Denn: „Christsein alleine ist nichts“, ist Hofstetter, der sich mittlerweile mit einem anderen Pfarrer eine WG teilt, überzeugt. „Die eigene Berufung zu leben und zu gestalten, ist einfacher in Gemeinschaft.“

 

Die Berufungspastoral ist auf der Website des Fachbereichs "Strategische Personalgewinnung" zu finden. Hier sind die Kontaktdaten von Pfarrer Hofstetter sowie Informationen zu den verschiedenen Angebote gesammelt. Am "Wort-des-Lebens-Treff" kann man jeden ersten Sonntag im Montag per Zoom teilnehmen. Die Exerzitien zum Jahreswechsel finden unter dem Titel "Happy Ending" von 29. Dezember bis 01. Januar in Altötting statt.

Zielgruppe sind alle Menschen, die nach Orientierung suchen

Die Angebote der Berufungspastoral nehmen – anders, als ursprünglich erwartet – nicht nur Jugendliche und junge Erwachsene wahr: „Es gibt natürlich auch 50-Jährige, die sich fragen: Was mache ich aus meinem Leben? Die spüren, vielleicht hat Gott noch mit mir was vor.“ Um besonders Schüler anzusprechen, ist das Angebot eines Freiwilligen Sozialen Jahres in der Pastoral, also in Pfarreien oder an Jugendstellen, in Planung.

Ein hohes Ziel: für pastorale Berufe begeistern

Die Berufungspastoral konzentriert sich auf die geistlichen Berufe – wie Religionslehrerin, Pfarrer oder Gemeindereferentin. Hofstetter hat sich dafür ein weiteres, „wirklich hohes“ Ziel gesteckt: „Dass die Stimmung im Erzbistum gut ist. So gut, dass Menschen den Schritt machen und dem Ruf Gottes, den sie verspürten, auch folgen.“ Und das in einer Zeit, in der sich immer weniger Menschen für einen pastoralen Beruf in der Kirche entscheiden.

Pfarrer Hofstetter kennt den Umgang mit Krisen aus eigener Erfahrung

Hofstetter versteht die, die mit der Kirche hadern. Ihnen kann er bei der persönlichen Begleitung aber auch ein Beispiel sein – denn in den 25 Jahren als Pfarrer musste auch er sich mit Zweifeln auseinandersetzen. „Vor eineinhalb Jahren bin ich in eine schwere Krise geraten, wo ich dachte: Puh, nein, in dieser Kirche… Letztlich bin ich jetzt dankbar dafür, auch wenn es keine schöne Zeit war.“ Dank guter Begleiter habe er diese Zeit durchstehen können – und ist manchmal selbst noch ungläubig darüber, dass er jetzt an der Stelle im Bistum sitze, wo er „anderen Menschen helfen darf, ihre Berufung zu finden.“

Aber er bleibt realistisch, sagt sich jeden Morgen, "nicht groß in Aktionismus“ verfallen zu müssen. Vielmehr versucht Hofstetter täglich, sein drittes Ziel in die Tat umzusetzen: Er lebt seine eigene Berufung. (Hannah Wastlhuber, Volontärin beim Michaelsbund)

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