Das Erzbistum München und Freising hat seinen "unbedingten Aufklärungswillen" in Bezug auf sexuellen Missbrauch betont. Anlass war die Bekanntgabe der Staatswaltschaft München I vom Dienstag, dass die Ermittlungen gegen Verantwortungsträger des Erzbistums auf Basis des Missbrauchsgutachtens von 2022 eingestellt worden sind. In einer Reaktion darauf versicherte die Erzdiözese ihre weitere "uneingeschränkte Kooperations- und Unterstützungsbereitschaft" bei jeglicher staatlichen Ermittlung. Zudem rief die Erzdiözese Betroffene und all jene auf, die Hinweise auf Missbrauch im Bereich des Erzbistums hätten, sich zu melden. Sie könnten sich an unabhängige Ansprechpersonen wenden. Jeder Hinweis werde ernst genommen.
Sprecher des Betroffenenbeirats "ein Stück weit" enttäuscht
Der Sprecher des Betroffenenbeirats der Erzdiözese München und Freising, Richard Kick, sagte indes, er sei vom Ergebnis der Ermittlungen "ein Stück weit" enttäuscht. Es wäre positiv für alle Betroffenen gewesen, wenn der eine oder andere Kirchenverantwortliche auch zur Verantwortung gezogen worden wäre. Schließlich hätten diese Personen nicht getan, was notwendig gewesen wäre.
Laut Staatsanwaltschaft waren die Taten bereits verjährt oder den Verantwortlichen - den früheren Münchner Erzbischöfen Joseph Ratzinger (Papst Benedikt XVI.) und Friedrich Wetter sowie Generalvikar Gerhard Gruber - habe man keine Beihilfe nachweisen können. Sollten aber bisher anonym gebliebene Betroffene noch Anzeige in nicht verjährten Fällen erstatten, könne man Ermittlungen auch wieder aufnehmen, hieß es.