Meinung
Gegen die Hetze der AfD

Keine Geschäfte mit dem Teufel

Eine Dachauer Bank kündigt der AfD das Konto wegen ihrer Politik und ihres Umgangstons. Hass und Hetze der Rechten bekam jüngst auch das Erzbistum München und Freising wegen einer Spende für Seenotrettung zu spüren.

"Hass ist keine Meinung!", findet diese Demonstrantin. © IMAGO / Reichwein

Die AfD in Dachau erhielt einen blauen Brief von ihrem Geldinstitut. Die dortige Volksbank-Raiffeisenbank kündigte vor ein paar Tagen dem Ortsverband das Konto. Auf die auch im Netz aufbrausende Wut der früheren Kundschaft reagierte man kühl mit dem Verweis auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. „Wir müssen das nicht begründen. Schließlich steht es uns frei, mit wem wir Geschäftsbeziehungen führen“, ließ ein Sprecher wissen und betonte, der Umgangston in der Partei und die Politik, die dort betrieben werde, seien nicht mit der Geschäftsphilosophie der Bank vereinbar.

Feinde der Demokratie

Den besonderen Ton der Partei bekam kürzlich auch die katholische Kirche zu spüren. Die Erzdiözese München und Freising hatte für die Seenotrettung im Mittelmeer gespendet. Medien bis hin zur BILD-Zeitung berichteten neutral bis positiv, dagegen tobte sich auf der kirchlichen Facebook-Seite tagelang ein rechter Mob aus. Auf Twitter hetzte der rheinlandpfälzische AfD-Landtagsabgeordnete Uwe Junge: „Münchner Kardinal Marx: 100.000-Euro-Spende für Flüchtlingsboote! Der Teufel soll Euch holen. Das ist aktiver Verrat am deutschen Volk! AUSTRITT!“

Dieser Jargon ist nicht neu. Als „Volksverräter“ beschimpften die Feinde der Demokratie nach dem Ersten Weltkrieg alle, die für Frieden eintraten und sich zur Weimarer Republik bekannten. In der NS-Diktatur galt der „Volksverrat“ als das schlimmste Staatsverbrechen überhaupt. Mit ihrer Sprache entlarven sich heute die Feinde der freiheitlichen Demokratie. Sie hassen, sie jagen, sie verleumden – sie verteufeln, was einer aufrechten Republik heilig sein sollte.

Respekt, Fairness und Anstand

Zivilcourage, Solidarität und eine wertschätzende Sprachkultur sind das Gegengift gegen die rechte Raserei. Es ist mutig, was die Volksbank in Dachau getan hat. In Erding lehnte die Raiffeisenbank vor drei Jahren den Antrag das AfD-Kreisverbands auf Eröffnung eines Kontos ab: „Wir stehen für Respekt, Fairness und Anstand. Das erkenne ich bei der AfD nicht“, sagte der Bank-Chef. In Thüringen kündigte vergangenes Frühjahr eine Bank dem AfD-Extremisten Björn Höcke das Girokonto. Mit dem Teufel macht man keine Geschäfte, heißt es.

Man gibt ihm auch nicht seine Stimme bei demokratischen Wahlen. Die AfD hat braune Stammwähler, aber auch viel Protestkundschaft, die einen wahren „Teufelspakt“ schließt: gegen eigene Überzeugungen und Ideale – und ohne das mögliche Ende zu bedenken.
(Bernhard Kellner, Journalist und leitet die Stabsstelle Kommunikation im Erzbistum München und Freising)

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