Zur Landtagswahl in Bayern

Katholische Kirche ringt um richtigen Umgang mit der AfD

Sollen AfD-Mitglieder kirchliche Ämter übernehmen dürfen? Augsburgs Bischof Bertram Meier ist gegen einen pauschalen Ausschluss, das katholische Kompetenzzentrum Demokratie und Menschenwürde ist dafür. Die Begründungen.

Di katholische Kirche ringt um richtigen Umgang mit der AfD. © nmann77 - stock.adobe.com

In der katholischen Kirche in Bayern gibt es unterschiedliche Positionen zum Umgang mit der AfD. Augsburgs Bischof Bertram Meier warnte in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview vor der pauschalen Ausgrenzung von AfD-Mitgliedern aus kirchlichen Ämtern. Am selben Tag teilte das Kompetenzzentrum Demokratie und Menschenwürde der Katholischen Kirche Bayern mit, es befürworte solche Ausschlüsse. Meier sagte der "Augsburger Allgemeinen", eine Parteimitgliedschaft allein sei kein Kriterium, Menschen von kirchlichen Ämtern auszuschließen. "In solchen Fällen geht es darum, das Gespräch zu suchen. Wenn wir anfangen würden, Menschen auszugrenzen, drängen wir sie doch erst recht in eine vielleicht extreme Ecke."

Die AfD habe sich in der Parteienlandschaft etabliert, ergänzte Meier. Die Wähler müssten ihre Entscheidung verantwortungsvoll eigenständig treffen. "Die Zeiten, in denen es Wahl-Hirtenbriefe mit Empfehlungen gab, sind vorbei - und das ist gut so." Die katholische Kirche werde aber immer dafür sorgen, dass menschenverachtende oder demokratiefeindliche Gruppierungen und Einzelpersonen benannt würden. Wie die Kirche trete die AfD etwa für den Schutz ungeborenen Lebens oder die Ehe von Mann und Frau ein - "und doch können wir als Kirche nicht unsere Sichtweise auf solche Überschneidungen verengen".

"Es gibt keine Brücke vom Christentum zur AfD"

Das Kompetenzzentrum Demokratie und Menschenwürde rief im Blick auf die bayerische Landtagswahl am 8. Oktober "zu einer klaren Haltung gegenüber der Partei in Kirche und Gesellschaft" auf. "Wir sind davon überzeugt: Es gibt keine Brücke vom Christentum zur AfD!", hieß es. Der Appell sei unabhängig von Meiers Äußerung formuliert worden, erklärte Claudia Pfrang vom Kompetenzzentrum auf Nachfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Man stehe aber trotz der Bischofsworte dazu. In der Mitteilung des Kompetenzzentrum heißt es weiter: "Die im Kern menschenfeindliche Ideologie der AfD steht im fundamentalen Widerspruch zur christlichen Ethik, die sich an der Idee einer universellen Menschenwürde und dem Gebot der Nächstenliebe orientiert."

ZdK-Präsidentin fordert AfD-Mitgliedern Laienämter in Kirche zu verwehren

Deswegen befürworte das Kompetenzzentrum die Forderung der Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, AfD-Mitgliedern Laienämter in der katholischen Kirche zu verwehren. Alle katholischen Verbände und Bistümer müssten nun in Satzungen und Wahlordnungen dafür die rechtlichen Voraussetzungen schaffen. Die steigenden Zustimmungswerte für die "zunehmend radikalisierte" AfD zeigten, wie wichtig es sei, dass sich zivilgesellschaftliche Akteure gegen diese Partei stellten, hieß es weiter.

Das Kompetenzzentrum Demokratie und Menschenwürde mit Standorten in Freising und Nürnberg ist eine Einrichtung der Freisinger Bischofskonferenz, also der bayerischen katholischen Bischöfe, zu denen Bertram Meier zählt. Im Auftrag der Bischofskonferenz tritt es nach eigenen Angaben rechtsextremen, rassistischen und menschenverachtenden Tendenzen entgegen. (kna)

Münchner Kirchenradio

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