Nach Vorstellung des Missbrauchsgutachtens

Kardinal Woelki lehnt Rücktritt ab

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki gesteht, Schuld auf sich geladen zu haben. Einen Rücktritt lehnt er aber ab. Stattdessen will er es jetzt besser machen.

Kardinal Rainer Maria Woelki lehnt einen Rücktritt vom Bischofsamt ab. © IMAGO / epd

Köln – Nach der Vorstellung des Missbrauchsgutachtens für das Erzbistum Köln lehnt Kardinal Rainer Maria Woelki (64) einen Rücktritt ab. "Die moralische Verantwortung einfach mitnehmen und gehen zum Schutz des Ansehens von Bischofsamt und Kirche - das ist mir zu einfach. Und in meinen Augen ist es auch falsch", sagte der Erzbischof am Dienstag in Köln: "So ein Rücktritt wäre nur ein Symbol, das nur für eine kurze Zeit hält." Er könne es nur aus seinem Amt heraus besser machen. "Ich werde in Zukunft alles dafür tun, dass möglichst keine Fehler mehr passieren können."

Das Menschenmögliche tun

Woelki gestand ein, im Umgang mit Missbrauchsfällen Schuld auf sich geladen zu haben. Zwar wisse er durch das Gutachten, dass er etwa im Fall des beschuldigten Priesters O. pflichtgemäß und rechtssicher gehandelt habe. "Aber es geht nicht nur darum, das Richtige zu tun, sondern alles Menschenmögliche zu tun. Und das habe ich nicht getan." Es wäre besser gewesen, wenn er den Fall nach Rom gemeldet hätte. Auch in einem weiteren Fall hätte er einen beschuldigten Geistlichen schon viel früher suspendieren sollen, als es tatsächlich geschah.

Woelki bietet Betroffenen Gespräch an

Jedem der im Gutachten genannten über 300 Betroffenen von sexuellem Missbrauch bot Woelki ein persönliches Gespräch an. "Kommen Sie, wenn Sie möchten, und ich will versuchen, Ihnen zuzuhören." Er könne aber auch jeden verstehen, der nach seinen schlimmen Erfahrungen nicht mit einem Vertreter der Kirche reden wolle.

Das am Donnerstag vorgestellte Gutachten, mit dem das Erzbistum die Kanzlei Gercke Wollschläger beauftragt hatte, zeigt auf, wie Bistumsverantwortliche mit Fällen sexualisierter Gewalt durch Priester umgingen. Die Untersuchung hält in 24 von 236 ausgewerteten Aktenvorgängen insgesamt 75 Pflichtverletzungen durch acht Amtsträger fest, darunter Erzbischöfe, Generalvikare und Personalchefs. Zu den Beschuldigten zählen unter anderem der Hamburger Erzbischof Stefan Heße (54) sowie der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp (53), die dem Papst bereits ihren Rücktritt angeboten haben, sowie der verstorbene Kölner Erzbischof Joachim Meisner (1933-2017). Woelki selbst wurde kein Fehlverhalten nachgewiesen. (kna)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Kirche und Missbrauch

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