In dem Roman über einen Bergbauernhof wird nicht im Bergkitsch geschwelgt, gejodelt oder ins Heu verschwunden. Der Reichtum der Natur am Steilhang ist Geschenk und Anforderung zugleich - so bunt wie ein Strauß Bergblumen, manche lieblich, manche herb. Eine Lesevergnügen für alle, die gern in den Bergen ihre Ferien verbringen und ein bisschen tiefer eintauchen wollen in das Leben derer, die dort seit Generationen verwurzelt sind.
Sieben Monate lang lebte Jarka Kubsova mit ihrem Sohn auf einem Bauernhof im südtiroler Ultental um mitzuerleben, wie der Alltag dort aussieht. Die in Tschechien geborene Autorin ist gelernte Journalistin und Co-Autorin mehrerer Sachbücher, für ihren ersten Roman hat sie also im echten Leben geschnuppert. Sie war zunächst skeptisch, ob die Menschen dort ihr überhaupt ihre Geschichten anvertrauen würden. Doch sie packte mit an auf dem Hof, bei der Heuarbeit am Steilhang und wurde aufgenommen.
Die Autorin zeigt, wie sich vier Generationen auf dem Innerleithof in dem Grundkonflikt "Gehen oder Bleiben"?"entscheiden, dafür blendet sie die Zeitebenen behutsam ineinander und stellt zwei Frauenfiguren in den Mittelpunkt. Franziska, die aktuelle Bäuerin auf dem Innerleit und die Großmutter ihres Mannes, Rosa, die nach dem Krieg den Hof ganz allein bewirtschaftet hat mit einer Beharrlichkeit, die sich auch als Härte gegenüber sich selbst beschreiben lässt.
Und die Roman-Persönlichkeiten, vom Bergbauernleben geformt, versprechen beeindruckende Begegnungen. Ein Roman, wie eine Sommerfrische mit zeitweiligem Arbeitseinsatz, authentisch als säße man mit am großen Tisch in der Stube bei der Familie.
