Bußsakrament

Fragen und Antworten zur Beichte

Im Sakrament der Beichte soll den Gläubigen ein Ort der Versöhnung und des Erbarmens eröffnet werden. Doch wie geht Beichten in der Praxis eigentlich?

Die Beichte soll ein "Sakrament der Ermutigung" sein. © asiandelight - stock.adobe.com

Wann „muss“ ich zum Beichten gehen und wie oft?

Nach der Lehre der Kirche sind zum Empfang des Sakramentes der Versöhnung alle verpflichtet, die schwere Schuld auf sich geladen haben. Unabhängig davon soll es zur persönlichen Gewissensbildung wenigstens einmal im Jahr empfangen werden. Auch bevor Kinder zum ersten Mal zur Heiligen Kommunion gehen, werden sie in einfacher und kindgemäßer Form zur Beichte geführt. Im Rahmen der Firmvorbereitung ist die Beichte zwar nicht verpflichtend vorgeschrieben, aber in den meisten Pfarreien üblich. Allerdings geht die Rede vom „Beichten-Müssen“ am Sinn dieses Sakramentes vorbei, das weder Last noch Hürde sein soll, sondern vielmehr die befreiende Barmherzigkeit Gottes erfahrbar machen will. Auch jenseits dessen, was kirchliche Vorschriften nahelegen, gilt die Empfehlung, das Sakrament der Versöhnung in überschaubaren Zeiträumen zu empfangen - als persönliche Besinnung, als Wegbegleitung und als unmittelbare und persönliche Zusage der Barmherzigkeit Gottes. Nicht als Verpflichtung, sondern als Geschenk.

Bei wem kann ich beichten?

Die sakramentale Beichte ablegen kann man nur bei einem geweihten Priester. Dieser verkörpert im Sakrament Jesus Christus, das heißt wenn er sagt: „Ich spreche dich los von deinen Sünden“, dann ist es im tiefsten Grunde Jesus Christus selbst, der diese Worte durch den Mund der Priesters spricht. Selbstverständlich schließt dies nicht aus, dass man auch mit anderen kirchlichen Mitarbeitern Seelsorgegespräche führen kann. Diese können eine wertvolle Orientierung sein und auch die Bitte um Gottes Vergebung beinhalten. Eine sakramentale Beichte stellen sie jedoch nicht dar, und sie sollten bei aller Wertschätzung auch nicht damit verwechselt werden.
 
Bewirkt der Bußgottesdienst nicht dasselbe wie die Beichte?

Der Bußgottesdienst ist eine wichtige liturgische Form der Versöhnung. Gerade durch seine gemeinsame Besinnung kann er manches Verdrängte und manche soziale Form von Schuld vielleicht sogar besser ins Bewusstsein rufen, als die individuelle Vorbereitung auf eine persönliche Beichte. Nach der Lehre der Kirche werden auch im Bußgottesdienst Sünden vergeben. Ausgeschlossen sind lediglich „Todsünden“, wenn sie im vollen Bewusstsein der Schwere einer Schuld begangenen wurden. Der Bußgottesdienst ist kein Sakrament. Nicht vergessen werden darf auch die besondere Erfahrungstiefe der persönlichen Vergebungszusage im Sakrament der Versöhnung. Man sollte den Bußgottesdienst nicht gegen die persönliche Beichte ausspielen. Beides sind wichtige und wertvolle Formen der Versöhnung mit Gott und den Menschen. Beide haben ihre spezifische Besonderheit und ihren Platz im Leben eines Christen.
 
Was muss ich bei der Beichte tun?

„In Demut und Reue bekenne ich meine Sünden…“ Dass man die Beichte nach dem Kreuzzeichen mit diesen Worten beginnt, haben viele Christen in der Schule gelernt. Auch noch heute ist eine solche feste Anfangsformel für viele eine Hilfe, um mit dem persönlichen Bekenntnis zu beginnen. Man kann die Beichte auch ganz anders beginnen, vielleicht schlicht und einfach mit den Worten: „Ich möchte beichten.“ Danach sagt man dem Priester, was man beichten möchten. Man kann dazu ein Schema wie die zehn Gebote zu Hilfe nehmen oder im Sinne der vier Lebensrichtungen (Mein Verhältnis zu Gott, den Mitmenschen, der Umwelt und zu mir selbst) vorgehen. Wenn es eine Sache ist, die einen besonders belastet, dann kann man auch nur diese ansprechen. Zum Schluss wird der Priester die Vergebung Gottes zusprechen und eine kleine „Buße“ auferlegen - in der Regel ein Gebet. Auf diese Weise klingt die empfangene Versöhnung mit ein paar Minuten der Besinnung in der Kirche nach. 
 
Beichtstuhl oder Beichtgespräch?

Früher war dies keine ernsthafte Frage. Die Beichte fand üblicherweise im Beichtstuhl statt, indem der Beichtende im Dunkeln und anonym seine Schuld vor dem Priester bekannte. Diese Form hat noch immer viele Freunde, wobei gerade das Dunkel und die Anonymität des Bekenntnisses für viele die Aussprache der eigenen Schuld erleichtert. Andere wiederum haben mehr das Bedürfnis nach einem Gespräch, nach Blickkontakt und nach Rat und Lebensorientierung durch den Priester. Dem trägt ein sogenanntes Beichtgespräch in einem entsprechend vorbereiteten Zimmer Rechnung. Beide Formen sind der Sache nach gleichwertig. Welche Form man wählt, hängt von den persönlichen Bedürfnissen ab. Das Beichtgespräch ist in der Vorbereitung auf Erstkommunion und Firmung heute die übliche Form, aber auch für Erwachsene ist sie eine vielfach geschätzte Alternative. (Quelle: Erzbistum München und Freising)

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