Häusliche Gewalt

Erzdiözese finanziert "Krisenwohnung" für weibliche Opfer

Jede dritte Frau in Deutschland wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer, psychischer oder sexualisierter Gewalt. Im Berchtesgadener Land gibt es ein neues Hilfsangebot.

Es wird von einer hohen Dunkelziffer bei häuslicher Gewalt ausgegangen. © Tiko - stock.adobe.com

München – Die Erzdiözese München und Freising unterstützt mit 100.000 Euro eine "Krisenwohnung" für Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind. Der im Berchtesgadener Land eingerichtete Schutzraum wird mit 100.000 Euro auf dreieinhalb Jahre finanziert, wie die Pressestelle der Erzdiözese am Donnerstag mitteilte. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Südostbayern habe mit dem Betrag eine Unterkunft mit Beratungsangebot für bedrohte Frauen und deren Kinder eingerichtet. Diese stehe ab sofort zur Verfügung.

Hohe Dunkelziffer

Nach Angaben des SkF ist jede dritte in Deutschland lebende Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer, psychischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. "Statistisch gesehen wird alle 45 Minuten eine Frau von ihrem aktuellen oder früheren Partner angegriffen oder verletzt. Opfer sind Frauen aus allen Gesellschafts- und Altersschichten", erklärt Iris Hinkel.

Nach den Worten der Geschäftsführerin des SkF Südostbayern sind die Leidtragenden neben den Frauen auch die im Haushalt lebenden Kinder. Im Zuge der Pandemie und der damit einhergehenden Lockdowns habe sich die Entwicklung wahrscheinlich noch verschärft. "Wir müssen von einer sehr hohen Dunkelziffer im Bereich häuslicher Gewalt ausgehen, da längst nicht jeder Fall gemeldet wird", berichtet Hinkel.

Aus Gewaltspiralen befreien

Da der Landkreis Berchtesgaden laut Mitteilung bisher keinem Frauenhaus zugeordnet ist, an das sich Hilfesuchende wenden könnten, wird eine Drei-Zimmer-Wohnung als "Krisenwohnung" angemietet. "Von dort aus bleiben Arbeitsplätze, Schulen oder Kindertageseinrichtungen besser erreichbar als beispielsweise vom nächsten Frauenhaus in Rosenheim aus", so Hinkel. Eine sozialpädagogische Fachkraft leiste fünf Stunden pro Woche Beratung vor Ort. "Ein zentrales Ziel ist, dass wir die Selbstständigkeit der Frauen fördern, die häusliche Gewalt erleiden, und sie dauerhaft in eine eigene Wohnung vermitteln können", betont Hinkel.

Der SkF Südostbayern mit dem Frauenhaus Rosenheim-Traunstein und der Interventionsstelle für Frauen in Kooperation mit den örtlichen Polizeiinspektionen bietet von Gewalt bedrohten Frauen intensive Beratung, Begleitung, Hilfe und Unterstützung an. Ihnen soll die Möglichkeit geboten werden, sich aus Gewaltspiralen zu befreien und das Recht auf ein gewaltfreies Leben wahrzunehmen. (kna)

Münchner Kirchenradio

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