Meinung

Ein Hymnus an die Liebe

Vergangenen Freitag hat Papst Franziskus das Schreiben "Amoris laetitia" veröffentlicht. Was in dem Schreiben im Zentrum steht hat der Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan, Pater Bernd Hagenkord, für uns in den Blick genommen.

Pater Bernd Hagenkord istLeiter der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan (Bild: KNA) © KNA

Es geht um die Liebe. Wenn man im nun veröffentlichten Schreiben von Papst Franziskus Amoris Laetitia – über die Liebe in der Familie einen zentralen Abschnitt sucht, dann nicht den über die komplexen Situationen, also über wiederverheiratete Geschiedene. Das Zentrum des Schreibens ist der Abschnitt über die Liebe.

Und es ist wirklich Liebe gemeint, nicht die christliche Form der Nächstenliebe, „Amor“ nicht „Caritas“. Papst Franziskus greift zum Hohenlied der Liebe im 1. Korintherbrief und geht diesen Zeile für Zeile, meditierend und denkend durch. Er zeigt psychologisches Feingefühl, Menschenkenntnis und viel geistliche Tiefe. Dann geht er über die Bibelstelle hinaus und spricht über die körperliche Seite der Liebe, über Leidenschaft und Erotik. Und dann geht es um den Wandel der gegenseitigen Liebe im Alter und darum, was passiert, wenn der Tod in die Liebe eintritt.

Das alles ist nicht romantisierend, der Papst belehrt nicht, er tut nicht so, als ob ein zölibatär lebender Mann jetzt alles genau wüsste. Es ist ein Meditieren und ein Sprechen über Dinge, die zum Leben dazu gehören und die der Seelsorger genau so kennt wie das Ehepaar.

Der Papst will auf die Wirklichkeit schauen, nicht auf ein Ideal. Er will die konkreten Situationen in den Blick nehmen, wenn es um Familie geht und darum, wie konkret der Wille Gottes für ein Paar, eine Familie oder ein Bistum in seiner Pastoral gefunden werden kann. Er will die „pastorale Umkehr“, wie in seinem Schreiben Evangelii Gaudium von 2013 auch schon.

In einer Zeit, in der Sexualität entweder auf unbekleidete zu Werbezwecken dargestellte Frauen reduziert wird oder auf den Körper reduziert wird, tut so ein Blick gut – wie jedes Paar selber wissen wird.

Wieder einmal zeigt der Papst, dass er das richtige Gespür und die richtige Sprache hat, zentrale Punkte des Glaubens so auszusprechen, dass wir Christen etwas damit anfangen können.

Einen Überblick über die Familiensynode und das Schreiben von Papst Franziskus bekommen Sie hier

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Amoris laetitia

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