Geheimwaffe für Teilhabe

Echinger Gemeindebücherei weckt Freude am Lesen

Lesen stellt die Weichen, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Nur so sind Menschen dazu in der Lage, Informationen richtig zu erfassen und auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Ein Besuch in Eching zeigt, warum Büchereien eine so wichtige Rolle dabei spielen, Kinder ans Lesen heranzuführen.

In der Echinger Gemeindebücherei kommen Groß und Klein auf ihre Kosten © Kiderle

Häufig kommen Kinder in der Bücherei am Ort zum ersten Mal mit Büchern in Kontakt. Deshalb ist es der Gemeindebücherei in Eching bei Freising ein Anliegen, sie spielerisch ans Lesen heranzuführen. Da gibt es zum Beispiel die Zwergerlfee, die mit den Kindern singt, tanzt und Reime aufsagt. „Es ist ganz wichtig, die Inhalte auf unterschiedliche Weise zu verankern“, weiß Büchereileiterin Judith Tuttas.

Der Rabe Rudi, der Zwerg Franz und die Maus aus der „Sendung mit der Maus“ zeigen den Kindern, wo’s langgeht. Die Stofftiere stehen für unterschiedliche Themen und Altersstufen. Die Maus ist das Maskottchen für die „Schlaumacherbücher“, also Sachbücher aus den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Der Zwerg ist das Symbol für die Kleinsten und der Rabe für die Älteren. Doch die Stofftiere sind nur eine Form, Erinnerungsanker bei den Kindern zu setzen: Das Ziel ist, dass sie sich schnell in der Bücherei auskennen. Dazu trägt auch der Bibliotheksführerschein bei.

Inhalte spielerisch vermitteln

Die Mitarbeiterinnen sehen in ihrer täglichen Arbeit, wie schwer es manchen Kindern fällt, lesen zu lernen. Deshalb versuchen sie, die Inhalte der Bücher so lebendig wie möglich zu vermitteln und dabei ihre Fantasie anzuregen. Büchereileiterin Tuttas weiß: „Was du liebst und fühlst, übst du.“ Also lesen ihre Kolleginnen Tausendundeine-Nacht-Geschichten vor oder stellen Medienkisten zu einem bestimmten Thema zusammen.

Wichtig ist die Zusammenarbeit mit den anderen Bildungseinrichtungen vor Ort. Die Kindergärten zum Beispiel hängen Zettel aus, damit alle über die nächsten Vorlesestunden informiert werden, aber auch die Grund- und Realschüler werden je nach Alter angesprochen. So gibt es Führungen, die Kinder dürfen im Büro stempeln oder schwere Wörter wie „Ausleihtheke“ und „Reparaturzange“ kennenlernen. „Ganz stolz sind sie immer, wenn sie in die Erwachsenenabteilung schnuppern dürfen“, erzählt Tuttas.

Wichtiger Anlaufpunkt für alle Generationen

Neben der Vollzeit- und den zwei Teilzeitkräften ermöglichen vor allem die vielen langjährigen Ehrenamtler den Betrieb. Wichtig ist allen, dass die Kinder gerne wiederkommen. Aber natürlich besuchen auch Jugendliche die Echinger Bücherei regelmäßig: Die Real- und Förderschüler haben mit Unterstützung der Büchereimitarbeiter einen Instagram-Workshop absolviert. Zur Überraschung der Lehrer haben einige Schülerinnen danach zum ersten Mal Telefonnummern ausgetauscht, weil sie sich endlich mal näher kennengelernt hatten.

Für Senioren ist die Bücherei ein wichtiger Anlaufpunkt, weil sie hier Bekannte aus dem Ort treffen und man sich Zeit für ein kurzes Gespräch nimmt. Sie haben Vertrauen zu den Mitarbeitern, von denen die älteste Ehrenamtlerin schon über 80 Jahre alt ist. Hier sind die Echinger unter sich, man kennt sich.

Ort der Begegnung

Dass Büchereien ein Ort der Begegnung sind, weiß man nicht nur in Eching. Auch Diözesanbibliothekarin Sabine Adolph betont stolz: „Büchereien bieten einen sorgfältigen, strukturierten und findbaren Bestand mit aktuellen, kundenorientierten Büchern und einem verlässlichen Angebot für Familien – und das ganzjährig. Das macht sonst keiner.“ Natürlich müsse auch die Lage stimmen und die Bücherei selbst ansprechend eingerichtet sein, um Kunden hineinzulocken.

In Zeiten des Internets könne man sich alles ergoogeln und bekomme Millionen Antworten – „aber die Bibliothekarin weiß die richtige“, lacht Adolph. Und das bezieht sie nicht ausschließlich auf Bücher, obwohl diese natürlich im Zentrum stehen. Inzwischen sind auch elektronische Medien immens wichtig. 

60-jähriges Jubiläum wird mit Harry Potter gefeiert

Daneben gibt es Veranstaltungen für Groß und Klein: Während Kinder mit Kasperltheatern oder Spielen angelockt werden, gibt es für Erwachsene zum Beispiel Lesungen mit Musik.

Bald feiert die Echinger Bücherei ihr 60-jähriges Jubiläum. Neben einer Ausstellung über die Geschichte der Bücherei und einer Lesung für Erwachsene werden die Besucher beim Tag der offenen Tür auf vier Stationen in die Welt von Harry Potter entführt. So kommen Groß und Klein wieder zusammen.

Der Redakteur
Maximilian Lemli
Münchner Kirchenzeitung
m.lemli@michaelsbund.de

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