Gebetsort am Straßenrand

Der Heilige auf der LKW-Plane

Der heilige Antonius ist nicht nur für Verlorenes zuständig, sondern auch für diverse Epidemien. Corona ist noch nicht dabei, aber vielleicht kann er ja trotzdem helfen.

Bruder Thomas Schied vor dem heiligen Antonius. © SMB/ Greckl

München – Keine Gottesdienste, keine persönlichen Beichtgespräche oder Krankenbesuche. Auch auf die Kirche wirkt sich das Kontaktverbot wegen Corona aus. Ein sichtbares Zeichen das sagt: „Wir sind auch jetzt für euch da!“ Das braucht es und dafür haben sich die Kapuziner in Sankt Anton etwas einfallen lassen. Überlebensgroß prangt der Heilige Antonius mit Jesus Kind auf dem Arm schon von weitem sichtbar an den Gittertoren vor dem Kirchenportal – wetterfest auf eine LKW-Plane gedruckt.

Die Idee dazu hatte Pater Thomas gemeinsam mit seinem Pastoralteam. „Wir haben uns gedacht: Unsern Kirchenpatron, den heiligen Antonius, müssen wir irgendwie nach draußen bringen. Denn wir sind eine Kirche, die keinen Outdoor-Gebetsort wie ein Kreuz oder eine Heiligenfigur hat.“ Kein historisch aufwendiges Gemälde eines berühmten Malers wurde ausgesucht, sondern eine klare einfache Darstellung.

Kleine Gaben auf der Treppe

Und die zeigt Wirkung von Anfang an. „Der Erste, der kam, war ein Obdachloser, der hier in der Nähe unter der Brücke wohnt“, erinnert sich Pater Thomas. „Er war zu Tränen gerührt, so hat er sich gefreut. Darüber, dass der Heilige Antonius, der ja auch Schutzpatron der Armen ist, jetzt raus auf die Straße kommt, wo er als Obdachloser lebt.“ Und so zieht der Heilige auf der Lkw-Plane Tag für Tag Passanten in seinen Bann. Das sieht man an den kleinen Gaben, die sich inzwischen auf der Kirchentreppe ansammeln. Von Blumen über einen Rosenkranz und natürlich viele Kerzen – hier sieht man, dass den Menschen ein Ort zum Innehalten und für ein kurzes Gebet gerade jetzt wertvoll ist.

Natürlich wird in Corona-Zeiten Vorsicht groß geschrieben. Auf das Kontaktverbot achten die Kapuziner, verspricht Pater Thomas. „Wir schauen, dass hier keine Menschenansammlung entsteht, sonst müssten wir ja absperren oder die Plane abhängen“, erklärt er. „Aber die Besucher sind sehr verständnisvoll und vernünftig.“ Wenn das so bleibt, wird der Heilige Antonius auf der LKW-Plane noch bis zum Ende der Ausgangsbeschränkung und des Kontaktverbots hängen bleiben und so den Menschen ein kleiner Trost im Vorbeigehen sein. (Maria Greckl)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Corona - Pandemie

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