Assisi – Der als "Cyber-Apostel" verehrte italienische Junge Carlo Acutis ist am Samstag in Assisi seliggesprochen worden. Agostino Vallini, emeritierter Kardinalvikar der Diözese Rom, würdigte den an Krebs gestorbenen 15-Jährigen als "wahren Zeugen der liebe Christi". Acutis habe die Eucharistie in den Mittelpunkt seines kurzen Lebens gestellt und sei zu einem "Vorbild besonders für junge Menschen" geworden.
Zu der feierlichen Zeremonie in der Franziskus-Basilika waren etwa 3.000 Pilger in den umbrischen Wallfahrtsort gereist. Wegen der Corona-Schutzvorschriften fanden nicht alle in der Kirche Platz. Viele mussten das Ereignis auf einer Großleinwand vor dem Gotteshaus verfolgen. Fernsehsender und Internetportale übertrugen die Seligsprechung in ganz Italien.
Eltern tragen Herz des Sohnes zum Altar
Kardinal Vallini verlas das offizielle Schreiben von Papst Franziskus, mit dem Acutis (Gedenktag 12. Oktober) in den Stand der Seligen aufgenommen wurde. Im Anschluss wurde unter großem Applaus ein Gemälde des Jungen enthüllt. Auch die Eltern des Verstorbenen waren an dem Festakt beteiligt. In einer Prozession brachten sie einen aufwendig verzierten goldenen Reliquiar mit dem Herz ihres Sohnes zum Altar.
Acutis' sehnlichster Wunsch sei es gewesen, so viele Menschen wie möglich für Jesus zu gewinnen, betonte Vallini. Dieser "heroische Glaube" habe dem Krebskranken selbst in den schwersten Stunden Zuversicht geschenkt. Carlo stehe beispielhaft dafür, dass man das Internet nicht nur als Raum für Zerstreuung, sondern als Mittel für einen wahren Dialog nutzen könne.