Der isländische Autor berichtet von den Veränderungen in seiner Heimat Island anhand von Familiengeschichten, eigenen Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen. Allein schon in der Lebensspanne seiner heute 94 jährigen Großmutter hat sich eine Riesentransformation vollzogen. Welche Natur würde seine 10-jährige Tochter vorfinden, wenn sie 94 Jahre alt werden sollte, was durchaus möglich ist. Das wäre im Jahr 2102. Und ihre Urenkelin könnte das Jahr 2186 noch erleben. Das wären gut 250 Jahre zusammengebunden in den Generationen einer Familie. Mit diesem einfachen Rechenexempel zeigt er: Der Klimawandel ist nichts Abstraktes, er reicht mitten hinein in unser aller Leben. Aber darauf fußt auch unsere Macht, zu Handeln: „Du kannst 262 Jahre mit deinen Händen berühren“ sag er zu seiner Tochter "Deine Uroma bringt dir etwas bei und du bringst deiner Urenkelin etwas bei. Du kannst direkten Einfluss auf die Zukunft nehmen.“ Magnason findet Geschichten und Bilder, die ermöglichen zu begreifen und zu reagieren, auf das was bisher offenbar nur unzureichend in Köpfen und Herzen ankommt.
Andri Snaer Magnason machte international Schlagzeilen, als er 2019 zur offiziellen Beerdigung des Gletschers Okjoküll die Inschrift für die Gedenktafel beisteuerte einen „Brief an die Zukunft“ : “Dieses Denkmal soll zeigen, dass wir begriffen haben, was zu tun ist. Ob wir es getan haben, das könnt nur ihr wissen“. Der heute 48jährige Literasturwissenschaftler war damals bereits ein bekannter Autor und hatte sich als Umweltschützer einen Namen gemacht. Er ist Vater von vier Kindern.
Für den Schluss hält der Autor wirkliche Lichtblicke bereit. Eine CO2 Reduziererin blickt in die Zukunft und ein Naturliebhaber, der auf seinem eigenen Grundstück ein Feuchtbiotop wiederhergestellt hat und erleben durfte, dass sich dort wieder zahlreiche Vogelarten angesiedelt haben. Das Credo: Wir erschaffen die Zukunft an jedem einzelnen Tag.
