Hund, Katze, Maus und natürlich Marianne stehen beim Gottesdienst am Sonntag in Sankt Maximilian im Mittelpunkt. „Marianne ist eine Schildkröte, die genauso alt wie ich ist: 62 Jahre“, erzählt Pfarrer Rainer Maria Schießler. „Wir begrüßen uns jedes Jahr überschwänglich“, denn Marianne kommt extra aus Baden-Württemberg zur Viecherlmesse. Das zeigt schon, wie wichtig für manche Menschen dieses Angebot ist. Für Pfarrer Schießler ist es selbstverständlich, dass auch Tiere in die Kirche kommen dürfen: „Weil es keinen Grund gibt, sie auszuschließen, es sind Geschöpfe Gottes und wir hatten noch nie Probleme mit ihnen.“ Und auch aus pastoraler Sicht sei die Viecherlmesse wichtig, denn man ermögliche somit den Menschen in die Kirche zu gehen. Nicht jeder könne schließlich seinen Hund einfach daheim lassen, so Schießler.
Gegenseitige Verantwortung
Besondere Gäste sind in diesem Jahr die Rettungshunde vom Bayerischen Roten Kreuz aus Pfaffenhofen. Die Spürnasen sind echte Lebensretter und haben zum Beispiel in der Türkei nach Erdbeben-Opfern gesucht: „Die Tiere übernehmen Verantwortung für unser Menschenleben […] und deswegen sind wir genauso verantwortlich, wie schon im Schöpfungsbericht beschrieben, für die Tiere.“ Ihre Herrchen und Frauchen stellen am Sonntag ihr ehrenamtliches Engagement vor und informieren über die Arbeit mit den Hunden.
Zu beachten ist beim Gottesdienst für die Tierhalter eigentlich nicht viel, sagt Schießler: „Katzen bleiben in ihren Boxen, Hunde sind an der Leine und jeder bleibt am Platz sitzen.“ Man muss also nicht zur Segnung an den Altar kommen, sondern der Pfarrer geht dafür durch die Stuhlreihen. Und wenn doch mal ein Hund das Bein heben muss, die Türen nach draußen in den Garten sind offen.
