Trauermonat November

Zeit der Toten zu gedenken: Allerheiligen und Allerseelen

An Allerheiligen, dem 1. November, besuchen viele Menschen die Gräber ihrer Angehörigen. Dabei war das Totengedenken ursprünglich dem Allerseelentag vorbehalten. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den beiden Gedenktagen.

An Allerheiligen und Allerseelen wird den Toten gedacht. © Trygve - stock.adobe.com

Wann ist Allerheiligen und Allerseelen?

Allerheiligen  ist am 1. November. Allerseelen am 2. November.

Bereits im 4. Jahrhundert ist in Antiochien ein "Herrentag aller Heiligen" belegt, der damals am Sonntag nach Pfingsten gefeiert wurde. Im Zuge der Christenverfolgungen war die Zahl der Märtyrer rasant angestiegen, so dass es ratsam erschien, einen Festtag für all jene Heiligen ohne eigenen Gedenktag einzuführen. Papst Gregor IV. war es schließlich, der dieses Fest 835 verbindlich für die Gesamtkirche auf den 1. November legte. Als Initiator hierfür gilt der mittelalterliche Theologe Alkuin. Orthodoxe Christen feiern das Fest weiterhin am Sonntag nach Pfingsten.

Der Allerseelentag geht auf Abt Odilo von Cluny zurück. 998 führte er diesen Gedenktag für die Verstorbenen in allen ihm unterstellten Klöstern ein. Schnell verbreitete sich dieser Ritus, auch wenn die offizielle Festsetzung des Gedenktages erst im Jahr 1915 durch Papst Benedikt XV. erfolgte.

Was ist der Unterschied zwischen Allerseelen und Allerheiligen?

Mit Allerheiligen beginnt in der römisch-katholischen Kirche das Totengedenken. So wird an Allerheiligen allen Heiligen gedacht und an Allerseelen allen verstorbenen Gläubigen. Theologisch stehen beide Feste in einem engen Zusammenhang: So gründen Allerheiligen und Allerseelen in der christlichen Überzeugung, dass durch Jesus Christus eine Verbindung zwischen den Lebenden und den Toten besteht. Der Blick weitet sich vom irdischen Leben hin zur himmlischen Vollendung.

Worum geht es an Allerheiligen?

An Allerheiligen gedenkt die katholische Kirche aller Menschen, die ein heiligmäßiges Leben geführt haben. Dabei lenkt sie den Blick auf die Tatsache, dass nach der Lehre der Kirche jeder Gläubige zur Heiligkeit berufen ist. Entsprechend können - neben den offiziell Kanonisierten - viele Verstorbene gleichsam als Heilige verehrt werden. Allerheiligen ist traditionell ein österliches Fest, die liturgische Farbe ist daher weiß. Zum Evangelium werden am 1. November in allen Lesejahren die Seligpreisungen aus der Bergpredigt gelesen.

Worum geht es an Allerseelen?

An Allerseelen gedenkt die katholische Kirche der Toten. Nach alter Tradition beten die Hinterbliebenen vor allem für die Seelen im Fegefeuer, für jene also, die vor ihrer vollen Vereinigung mit Gott noch einer Phase der Reinigung bedürfen. Für die Angehörigen der Verstorbenen ist der 2. November deshalb ein Tag der Hoffnung. Die liturgische Farbe des Festes ist violet

Welches Brauchtum rankt sich um Allerheiligen und Allerseelen?

An diesen Tagen besuchen viele Menschen die zu diesem Anlass festlich geschmückten Gräber ihrer Angehörigen. Vor allem in katholisch geprägten Regionen gibt es Gräberumgänge und -segnungen. Oft kommen hierzu Familienmitglieder aus nah und fern zusammen. Im süddeutschen Raum werden in diesen Tagen süße Seelenzöpfe oder Seelenbrezeln gebacken. Diese werden aus Blätterteig hergestellt und mit Mandeln oder Zucker bestreut.

Was hat Allerheiligen mit Halloween zu tun?

Vor allem Kinder verbinden mit Allerheiligen auch das Halloween-Brauchtum am 31. Oktober, das aus dem englischen Sprachraum stammt und sich mittlerweile in Deutschland etabliert hat. Der Ursprung von Halloween ist in der Tat eng mit dem christlichen Feiertag verbunden: So geht der Name auf die englische Bezeichnung "All Hallows eve", also den Vorabend des Allerheiligenfestes, zurück.

Wo ist Allerheiligen arbeitsfrei?

Allerheiligen ist nur in stärker katholisch geprägten Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag, nämlich in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. (Andreas Laska/hw/kna/smb)

 

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Tod und Sterben

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