Konkrete Regeln noch unklar

Wie wird die Karwoche zu Corona-Zeiten im Heiligen Land?

Das Oberhaupt der Katholiken in Israel, Palästina, Jordanien und Zypern war bereits an Covid erkrankt. Doch hat die Region selbst das Thema Corona noch nicht hinter sich, trotz erneuten Lockdowns und gewaltiger Impfkampagnen.

Mit welchen Coronamaßnahmen heuer zu Ostern im Heiligen Land zu rechnen ist, ist weiterhin unklar. © IMAGO / agefotostock

Jerusalem – Die Fastenzeit hat gerade erst begonnen. Doch blicken viele schon auf das Heilige Land und mögliche Einschränkungen für das höchste Fest der Christenheit im Jahr zwei der Covid-Pandemie. Über konkrete Auswirkungen für die Feiern der Kar- und Ostertage sei noch keine Entscheidung gefallen, sagt das Oberhaupt der Katholiken im Heiligen Land, Patriarch Pierbattista Pizzaballa. "Es ist zu früh, endgültige Angaben zu machen, da die Zivilbehörden die Regeln wöchentlich ändern", so der Erzbischof auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Informationen für die Gläubigen sollen in den kommenden Wochen veröffentlicht werden, wenn die Lage "stabiler und klarer" sei. Zugleich müsse berücksichtigt werden, dass im Bistum zwei verschiedene Kalendersysteme gelten und für rund die Hälfte der Diözese Ostersonntag nach dem ostkirchlichen Kalender auf den 2. Mai falle, so der Geistliche, der seit Anfang Dezember Oberhaupt der Heilig-Land-Katholiken ist. Die zeitliche Differenz von einem Monat sei mit Blick auf die Pandemiebekämpfung "ein wichtiges Element, das es zu berücksichtigen gilt", sagt der 55-Jährige.

Heilige Stätten eingeschränkt zugänglich

Die Covid-Lage ist in den Ländern seiner Diözese, Israel, Palästina, Jordanien und Zypern, unterschiedlich, so Pizzaballa. Für Israel sehe er eine Verbesserung. Kirchen dürfen mit einer 50-prozentigen Auslastung für jene öffnen, die bereits gegen Covid-19 geimpft seien. Dies sei für fast die gesamte christliche Gemeinschaft in Israel der Fall, so der italienische Erzbischof, der selbst im Dezember an Covid erkrankt war.

Die Grabeskirche ist von montags bis donnerstags von 4 Uhr früh bis 19 Uhr abends geöffnet. An den übrigen Tagen ist sie weiterhin geschlossen, bestätigte Sakristan Sinisa Srebrenovic. Weitere heilige Stätten im Heiligen Land sind nach franziskanischen Angaben derzeit nur für Einzelpersonen und kleine Gruppen nach Vorgaben des Gesundheitsministeriums zugänglich. Im Übrigen teilen die Franziskaner die Einschätzung des Patriarchen. Es liegen noch nicht ausreichend Informationen zur Entwicklung der Lage vor, hieß es auf Anfrage der KNA aus dem Sekretariat von Franziskanerkustos Francesco Patton.

Einbußen bei Heiliglandkollekte 

Anders als 2020 soll die traditionelle Kollekte für die Christen im Heiligen Land in diesem Jahr in den meisten Ländern wieder zu ihrer angestammten Zeit in der Karwoche stattfinden. Aufgrund der Pandemie war die Kollekte 2020 mit Zustimmung von Papst Franziskus auf 13. September verlegt worden, dem Sonntag, der dem Fest der Kreuzerhöhung am nächsten war. Dies werde in diesem Jahr nach Angaben der Kustodie nur in einzelnen Ländern wiederholt.

In Deutschland wird die Heiliglandkollekte wieder am Palmsonntag erhoben. Sie kommt der Arbeit des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande (DVHL) und des Kommissariats des Heiligen Landes der Deutschen Franziskanerprovinz zugute. Auch in diesem Jahr werbe der DVHL für seine Kampagne "Überweisung statt Klingelbeutel", so der Leiter des DVHL-Gästehauses in Tabgha, Georg Röwekamp, auf Anfrage der KNA. Über ein Sonderkonto sollen Zuwendungen für die Arbeit des Vereins ermöglicht werden.

Nach DVHL-Angaben konnten die durch die Kampagne 2020 erzielten Spendengelder die ausgefallene Palsonntagskollekte nur zu einem Bruchteil auffangen. Der Verein sei daher "in großer finanzieller Bedrängnis" und mehr denn je auf Spenden angewiesen.

Unter strikten Auflagen

Israel befindet sich im schrittweisen Ausstieg aus dem dritten Lockdown. Seit Sonntag dürfen in bestimmten, mit Blick auf die Infektionsraten als grün oder gelb ausgewiesenen Städten sowie an Orten mit besonders hohen Impfraten Schüler bestimmter Klassen wieder zum Präsenzunterricht in die Schulen.

Einkaufszentren und Geschäfte sowie Museen, Bibliotheken und Gotteshäuser dürfen unter strikten Auflagen wieder öffnen. Fitnessstudios, Schwimmbäder, Kultur- und Sportveranstaltungen sowie Hotels sind für Personen mit einem sogenannten "grünen Pass" zugänglich, der eine Woche nach der zweiten Covid-Impfung erhältlich ist. Für Versammlungen gilt eine Höchstteilnehmerzahl von zehn in geschlossenen Räumen sowie zwanzig Personen im Freien. Eine weitere Lockerung der Maßnahmen ist für 7. März geplant. (kna)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Karwoche

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