Es hieß zum Beispiel: Alles, was im Wasser lebt, wird als Fisch gezählt. Denn den durfte man in der Fastenzeit essen. Also landeten früher auch Biber und Fischotter auf dem Teller. Einige Mönche sollen das Ganze noch weiter auf die Spitze getrieben und sogar Schweine ins Wasser geworfen und ertränkt haben. Die armen Tiere waren so also auch Wassertiere und durften gegessen werden.
Flüssiges erlaubt
Während wir heute in der Fastenzeit oft auf Alkohol verzichten, lautete damals die Devise: „Flüssiges bricht das Fasten nicht“. Laut einer Legende wollten die Mönche damals vom Papst wissen, ob das auch für Bier gilt. Der wollte zuerst von dem Fastenbier probieren. Diese Kostprobe soll allerdings auf dem Weg nach Rom verdorben sein, weshalb der Papst es nicht als Genuss gewertet und für die Fastenzeit erlaubt hat. Fünf Liter Bier durfte ein Mönch angeblich in der Fastenzeit trinken – pro Tag!
Versteck vor dem lieben Gott
Auch die sogenannten „Hergottsbscheißerle“ waren eine Möglichkeit, um in der Fastenzeit nicht auf Fleisch verzichten zu müssen. Darin haben die Mönche einfach das Fleisch vor dem lieben Gott versteckt. Angeblich soll ein Dieb gegen Ende der Fastenzeit seine Beute verloren haben und ein Mönch hat es entdeckt. Das war zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges und da war Fleisch natürlich besonders wertvoll. Also hat der Mönch es einfach klein gehackt und zusammen mit Spinat im Nudelteig versteckt. Fertig war die Maultasche.
Fleischfreie Rezepte – ohne Tricks
Für alle, die ganz ohne Tricks während der Fastenzeit auf Fleisch verzichten möchten: es gibt auch leckere fleischfreie Rezepte. Monika Pienßel ist Hauswirtschaftsleiterin im Exerzitienhaus Schloss Fürstenried und hat zwei ihrer Lieblingsrezepte für Sie herausgesucht: