Nachhaltigkeit notwendig

Wie geht zukunftsfähige Landwirtschaft?

Der Klimawandel erreicht auch unsere Landwirtschaft. Wie die Schöpfung bewahren, Ressourcen wie Wasser und Boden schützen und Biodiversität fördern? Darüber im Gespräch die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) und Hans Egger, Biobauer und Mitglied im Bundesvorstand der Katholischen Landvolkbewegung (KLB).

Die Landwirtschaft muss sich auf den Klimawandel einstellen. © ChristArt - stock.adobe.com

Die deutlichste Klimawirkung, die Hans Egger auf seinem Hof feststellen kann, ist ein schnellerer Abbau der Humusschicht je wärmer es ist. Es ist also schwieriger geworden, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten. Die Landwirtschaft leidet aber nicht nur unter dem Klimawandel, sie hat auch einen Anteil an den klimaschädlichen Emissionen. Weltweit wird der auf etwa ein Viertel geschätzt, in Deutschland sind es rund acht Prozent.

Mit 354 Millionen aus dem Kulturlandschaftsprogramm fördert das Landwirtschaftsministerium Maßnahmen, die auch die konventionelle Landwirtschaft immer nachhaltiger werden ließen: „Wir stellen heute schon fest, wenn Landwirte ihre Gewässerrandstreifen freihalten oder ein Stück weit Flächen ruhen lassen, welche Artenvielfalt da entsteht“ bekräftigt Ministerin Kaniber. Ihr Ministerium setzt verstärkt auf Maßnahmen, die CO2 binden, wie die Wiedervernässung von Moorflächen und die Pflanzung klimaresistenter Bäume in den Wäldern. Die Landwirtshaft könne so Teil der Problemlösung werden nach dem Motto „Schützen und Nützen“.

Konsumenten müssen stärker zu Bio greifen

Auch die Umstellung auf biologische Landwirtschaft soll in Bayern beschleunigt werden. 30 Prozent Biobetriebe sind das Ziel, derzeit sind es etwa 13 Prozent. Doch in diesem Punkt bremst das Verhalten der Verbraucher die bayerische Bio-Strategie, wie die Ministerin schildert: Befragungen des Landwirtschaftsministeriums haben ergeben, dass sich zwar 84 Prozent der Verbraucher mehr ökologische Produkte wünschen, beim Einkauf greifen aber nur rund 10 Prozent zu Bioprodukten.

Hans Egger hat sich schon Ende der 70er-Jahre für Bio-Landwirtschaft entschieden, als deutlich wurde, dass die Ressourcen endlich sind. Er fordert eine langfristige Strategie „damit man möglichst über viele Generationen hinweg unsere Bevölkerung und auch die Weltbevölkerung ernähren kann.“

Aufregerthema Fleischerzeugung und Tierwohl

Leidenschaftlich diskutiert wurde über das Thema Fleischerzeugung und Tierwohl. Die Landwirtschaftsministerin bekennt sich klar zur Nutztierhaltung: „Nicht nur um eine Veredelung der Lebensmittel herzubekommen, sondern wir brauchen auch die Gülle, das will immer gar keiner glauben. Ich würde schon mal gern die Frage stellen, wenn wir alle auf vegan umstellen und nur noch vegan uns ernähren, mit welchem Düngemittel wollen sie denn dann das vegane Essen düngen?“

KLB-Vorstand Hans Egger ist sich dagegen sicher: „Wenn mehr nicht-tierische Lebensmittel verlangt werden, dann werden mehr pflanzliche Lebensmittel hergestellt auf Ackerflächen, wo momentan Futtermittel angebaut werden für Rinder, Schweine oder für die Geflügelwirtschaft“.

Die Ministerin stellte die bayerische Unterstützung für artgerechte Tierhaltung heraus. Ein wichtiger Faktor in der Rechnung seien dabei aber auch der Handel und die Verbraucher: „Man kann nicht von maximalem Tierwohl sprechen, aber dann beim Griff in die Ladentheke sich für das günstigste Fleisch entscheiden, vielleicht aus Dänemark“, bedauert sie.

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Die Autorin
Gabriele Hafner
Radio-Redaktion
g.hafner@michaelsbund.de

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