Über 50 Mal Vollversammlung der Bischöfe

Weihbischof Haßlberger verabschiedet sich aus Bischofskonferenz

Seit 1994 ist Bernhard Haßlberger Weihbischof im Erzbistum München und Freising. So lange nimmt er auch schon an den Vollversammlungen der deutschen Bischofskonferenz teil. Beim jüngsten Treffen im oberfränkischen Vierzehnheiligen war er wahrscheinlich zum letzten Mal dabei.

Weihbischof Berhard Haßlberger hat voraussichtlich zum letzten Mal an einer Bischofsvollversammlung teilgenommen. © Seelsorgsregion Nord/Lennart Preiss

Er zählt zu den Dienstältesten und sagt jetzt leise Servus. Bernhard Haßlberger nimmt Abschied von den Vollversammlungen der Deutschen Bischofskonferenz. An das erste Treffen im Herbst 1994 erinnert er sich noch genau. „Das war in Fulda und mein damaliger Erzbischof Kardinal Wetter hat mich immer wieder besorgt gefragt, wie´s mir geht.“ Er befürchtete offenbar, dass der junge Weihbischof eingeschüchtert oder sogar verschreckt von den Debatten sein könnte. „Hier wird auch nur mit Wasser gekocht, hat mir Kardinal Wetter gesagt, und ich habe erwidert, das sei mir auch schon vorher klar gewesen.“ Danach ist Weihbischof Haßlberger noch rund 50 Mal bei Vollversammlungen dabei gewesen.

Heftige Debatten um Schwangerschaftsberatung

Er hat 1999 die heftigen Debatten um den Ausstieg der katholischen Kirche aus der staatlichen Schwangerenberatung miterlebt. Besonders der damalige Fuldaer Oberhirte Johannes Dyba setzte sich dafür vehement ein, der Limburger Bischof Franz Kamphaus hielt dagegen und sein Bistum sogar noch nach dem Verbot aus Rom im staatlichen Beratungssystem. „Da ging es schon hart zur Sache zwischen den beiden Kombattanten“, erinnert sich Weihbischof Haßlberger. Er unterstützte damals die Kamphaus-Linie und war trotzdem froh, als Rom den Ausstieg anordnete: „Denn die Sache zog sich über Jahre und es war nervig, dieselben Argumente zum 500. Mal wieder zu hören.“ Danach konnte sich die Bischofskonferenz „endlich wieder um andere Dinge ringen“. 

Deutsche Bischofskonferenz


Die Deutsche Bischofskonferenz ist der Zusammenschluss der katholischen Bischöfe in Deutschland. Sie leiten als Ortsbischöfe eine der 27 Bistümer oder unterstützen als Weihbischöfe. Die Konferenz mit Sitz in Bonn dient der Förderung gemeinsamer Aufgaben, der Beratung und der Koordinierung der Arbeit. Sie gibt Richtlinien vor und pflegt Verbindungen zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Organ ist die jeweils im Frühjahr und Herbst tagende Vollversammlung. Die Frühjahrstreffen finden an wechselnden Orten statt. Die Herbstvollversammlung tagt stets in Fulda und damit am Grab des "Apostels der Deutschen", des heiligen Bonifatius. Derzeit hat die Bischofskonferenz 69 Mitglieder. (kna)

Bernhard Haßlberger tat das unter anderem als Mitglied in den Kommissionen für die Weltkirche und für gesellschaftliche und soziale Fragen. Ebenso war er dabei, als die Bischöfe auf den Vollversammlungen den Missbrauchsskandal und den Synodalen Weg diskutierten. Im Gegensatz zu den früher oft „mühsamen“ Bischofsdebatten, „haben sie sich jetzt mehr ins Sachliche gesetzt, was auch wesentlich an der Leitung liegt“. Er selbst sei dabei nie ein „Vielredner“ gewesen, auch wenn er schon länger zu den Doyens  unter den 67 Bischöfen der Vollversammlung zählt. Haßlberger glaubt aber doch, dass er sich in all den Jahren ein „bisserl ein Standing“ durch Wortbeiträge verschafft habe, „die dann auch Hand und Fuß hatten“. Aber, fügt er bescheiden hinzu, „das ist nur die Eigenwahrnehmung und ich hoffe halt, dass die Fremdwahrnehmung auch so ausfällt“. 

Haßlberger: Kirche ist eine wichtige Stimme in der Gesellschaft

Dass die Deutsche Bischofskonferenz trotz des massiven Ansehensverlustes immer noch eine so große öffentliche Aufmerksamkeit genießt, darüber freut er sich zu seinem Ausscheiden aus der Vollversammlung. Damit das so bleibt, müsste eines aber noch deutlicher werden: „In der Vergangenheit sind wir oft auf hohem Ross dahergekommen und haben den Leuten gesagt, was richtig und falsch ist, da werden wir uns deutlich stärker bescheiden müssen.“ Die katholische Kirche könne so aber eine „wichtige Stimme in der Gesellschaft bleiben, für die sie sozial und seelsorgerlich ja auch viel tut und zu ihrem Zusammenhalt beiträgt“.  Die Bischöfe hätten im Stil, in der Argumentation und im Zuhören „etwas gelernt und das wird weiter gehen müssen“.

Nachfolger für Münchner Weihbischof noch nicht gefunden

Weihbischof Haßlberger wird das von seinem Ruhesitz an der Freisinger Wieskirche aus aufmerksam verfolgen. Vielleicht hält er es dort so wie sein Vorgänger im Amt des Weihbischofs für die Region Nord des Erzbistums. Der las in seiner aktiven Zeit die Vollversammlungsprotokolle nur flüchtig, wenn überhaupt. Im Ruhestand verschlang er sie dann, obwohl er an den Treffen gar nicht mehr beteiligt war. „Man ist zwar nicht mehr unmittelbar dabei, aber interessiert sich doch weiter und hat halt einfach mehr Zeit“, sagt Haßlberger. Noch ist es aber nicht so weit. Das Rücktrittsgesuch ist zwar angenommen, aber der 75-jährige soll noch so lange im Amt bleiben, bis ein Nachfolger gefunden ist.

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