Kirchliche Schulen

Starke Frauen-Gemeinschaft

Reine Mädchen- oder Jungenschulen gelten als altmodisch. Die katholische Kirche bietet dieses Modell trotzdem an. Die Schülerin eines Mädchengymnasiums schildert ihre Erfahrungen.

© AdobeStock/Robert Kneschke

München - Freche Jungs oder coole junge Männer? Fehlanzeige! Seit ihrem sechsten Lebensjahr besucht meine Tochter Anne-Sophie eine katholische Mädchenschule. Zuerst ist sie in die Mädchen-Grundschule der Armen Schulschwestern am Anger gegangen, und ist danach einfach geblieben. Denn im gleichen Gebäude befindet sich auch das private katholische Theresia-Gerhardinger-Gymnasium des Schulordens. Auch hier bleiben die jungen Damen unter sich. Anne-Sophie kennt es nicht anders. Sie vermisse die Jungs nicht, meint die Zehntklässlerin. Die würden sie im Unterricht wohl eher stören. Und wenn man doch einmal junge Männer braucht, wie zum Beispiel bei Tanzveranstaltungen der Schule, kann man sie einfach zum Event mitbringen, erklärt die 15-jährige.

Feministisches Selbstbewusstsein

Dass im Schulleben die Jungs außen vorbleiben, hat durchaus Vorteile. Die Lehrerinnen und Lehrer können sich intensiv um die individuelle Förderung der Mädchen kümmern. Die gezielte Unterstützung jedes einzelnen Mädchens ist eine von sechs Säulen der ganzheitlichen Förderung, die sich die Schule auf die Fahnen geschrieben hat. Die jungen Frauen sollen sich nach und nach darüber klar werden, was sie vom Leben wollen. Anne-Sophie hat mit der Zeit erkannt, dass ihr dieses pädagogische Konzept gut tut. Sie fühlt sich in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt und gleichzeitig getragen von einer "fast schon feministischen, starken Gemeinschaft von Frauen". Man werde aufgerufen selbstbewußt zu sein und die eigenen Träume zu verfolgen. Jede tue das auf eine andere Weise, meint Anne-Sophie. Bei ihr sei es das Wahlfach, das sie zu Höchstleistungen anspornt. Sie tanzt bei den Celtic Colleens, dieses Ziel habe sie schon seit der fünften Klasse gehabt. Sie habe die Auftritte verfolgt und auch gesehen, "was das für eine schöne Gemeinschaft ist". 2019 beim Dance Worldcup dann der vorläufige Höhepunkt: sie wird mit den Celtic Colleens Vize-Weltmeister im "Irisch Tanzen", der Lohn für jahrelanges hartes Training an fast jedem Samstagvormittag.

Ordensschwestern verweisen auf ein Leben mit Gott

Und noch etwas Besonderes erlebt Anne-Sophie an ihrer Schule. Fast täglich hat sie Kontakt mit den Schulschwestern, auch wenn diese immer weniger im Unterricht präsent sind. Sie sieht Ordensfrauen, die ihr Leben ganz Gott geweiht haben und damit auch ein alternatives Lebensmodell repräsentieren. Sie bewundere das auf jeden Fall, sagt Anne-Sophie, wenn man wie die Schwestern eine Beziehung mit Gott haben kann und ein Bündnis mit ihm eingeht. "Ich weiß zwar noch nicht, ob ich das machen will, aber da habe ich ja noch genügend Zeit, mich zu entscheiden". Jetzt geht es in den kommenden Monaten für Anne-Sophie erst einmal darum, wieder einen Traum zu verwirklichen: sie möchte mit den Celtic Colleens beim Dance Worldcup im kommenden Jahr ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen.



Der Autor
Paul Hasel
Radio-Redaktion
p.hasel@michaelsbund.de

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