München – Die russisch-orthodoxe Gemeinde in München hat sich vom Krieg Russlands in der Ukraine indirekt distanziert. Man sei "tief erschüttert über all das, was in der Ukraine geschieht", heißt es in einer am Dienstagabend veröffentlichten Erklärung. "Wir erleben unermessliches menschliches Leid, sind entsetzt und traurig." Die Kirchengemeinde sei international, Mitglieder seien unter anderen Russen, Ukrainer, Belorussen, Moldawier, Georgier, Armenier und Ungarn, aber auch Deutsche. "Wir sehen uns keinesfalls als politische Vereinigung und es ist damit für uns völlig inakzeptabel, die Menschen unter nationalen Vorzeichen aufzuteilen."
Gemeindemitglieder helfen Flüchtlingen aus Ukraine
Jeder sei in der Gemeinde willkommen, "unabhängig von seiner Herkunft oder politischen Präferenz", heißt es. Viele Mitglieder der Gemeinde haben laut der Erklärung Familienangehörige, fast alle Freunde in der Ukraine. "Und deshalb gilt für uns gerade jetzt, als Gemeinde geschlossen gegen nationale Ambitionen vorzugehen." Mitglieder nähmen flüchtende Familien auf, hülfen ehrenamtlich bei der Aufnahme und Versorgung. Außerdem engagierten sie sich als Übersetzer, sammelten Geld- und Sachspenden. (kna)