München – Die Ergebnisse des Missbrauchsgutachtens im Erzbistum München und Freising entsprächen genau den Erfahrungen der Betroffenen, so Matthias Katsch, Sprecher der Betroffeneninitiative "Eckiger Tisch". "Die Opfer spielten gar keine Rolle, es ging immer nur um die Täter", sagte Katsch zu mk-online. Dass Kardinal Reinhard Marx der Präsentation des Gutachtens fernblieb, empfindet er als "enttäuschend". Man werde sehen, welche Konsequenzen der Erzbischof daraus zieht, "denn natürlich geht es auch um ihn an dieser Stelle".
Missbrauch hätte gestoppt werden müssen
Für Katsch ist klar, dass Papst emeritus Benedikt XVI. in seinen Ausführungen gegenüber den Anwälten "gelogen" hat. Der verurteilte Missbrauchstäter und Pfarrer H. hätte 1980 bei seiner Versetzung ins Erzbistum München und Freising gestoppt werden müssen. Der Missbrauchsskandal sei nun endgültig an der Spitze der Kirchenhierarchie angekommen. Und die Hierarchie der Kirche sei überhaupt eine der Hauptursachen für den Skandal.