München – Die Stadt München hat im Benediktinerkloster Sankt Bonifaz einen ersten offenen Corona-Impftag für obdachlose Menschen durchgeführt. Insgesamt nahmen 110 Frauen und Männer das Angebot an und wurden mit dem Impfstoff der Firma Johnson & Johnson geimpft, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Es sei der Auftakt für weitere Aktionen zur Impfung von obdachlosen Menschen in den nächsten Wochen und Monaten gewesen.
"Obdachlose Menschen sind in dieser Pandemie aufgrund ihrer Lebenssituation und häufiger Vorerkrankungen besonders gefährdet, deswegen ist es wichtig, dass wir sie schnell und unbürokratisch mit einem Impfangebot erreichen", sagte Münchens Sozialreferentin Dorothee Schiwy. Das Kloster hatte laut Mitteilung in seiner Kirche und im dahinterliegenden Pfarrsaal ein provisorisches Impfzentrum aufgebaut. Im Anschluss an die Impfung wurde den obdachlosen Menschen ein Übernachtungsplatz angeboten.
Weitere Impfaktionen geplant
Die nächsten Impfaktionen für obdachlose Personen werden in den Arztpraxen für obdach- und wohnungslose Menschen in München sowie bei Beratungs- und Anlaufstellen wie der Teestube "komm" und der Bahnhofsmission stattfinden, heißt es. Außerdem hätten mobile Impfteams bereits einige Unterkünfte für wohnungslose und geflüchtete Menschen besucht, um wie in den Alten- und Pflegeheimen die Personen unmittelbar zu impfen.
Wohnungslose und geflüchtete Menschen, die in Unterkünften oder verbandlichen Einrichtungen leben, zählen nach der Priorisierungsliste der Ständigen Impfkommission (STIKO) zur Prio-Gruppe II, wie es heißt. Sie können sich auch im Impfzentrum und bei ihren Hausärzten bereits seit März/April 2021 gegen Corona impfen lassen. (kna)