Zu Ehren des heiligen Leonhard

Nach Kutschunfall wird Kritik an Leonhardifahrten laut

Für die Tölzer sind Pferdegespanne bei der Wallfahrt zu Ehren des Vieh-Patrons unverzichtbar. Die Tierschutzorganisation Peta sieht sich nach einem kürzlichem Unfall in ihrer Kritik bestätigt:

Die geschmückten Gespanne und festlichen Trachten sind Tradition in Bad Tölz und Ausdruck des Glaubens. © IMAGO / Westend61

Bad Tölz — Tausende von Menschen, Hufgeklapper und buntgeschmückte Wägen…. Nach drei Jahren Corona-Pause findet am 7. November die bekannteste Leonhardiwallfahrt in Bad Tölz wieder statt. Zum 165. Mal ziehen die Wallfahrer den Kalvarienberg hinauf, um den Vieh-Patron, den heiligen Leonhard, zu ehren und ihre Tiere und Gespanne segnen zu lassen. Wenn es nach der Tierschutzorganisation Peta gehen würde, dann soll es Wallfahrten in dieser Form nicht mehr geben. Nach einem Kutschunfall bei der Leonhardifahrt in Warngau im Landkreis Miesbach Ende Oktober forderte die Tierschutzorganisation Peta öffentlich ein Ende der Leonhardifahrten mit Kutschen. In Warngau sollen nach Medienberichten Hunde die Pferde erschreckt haben, weshalb sie zur Seite sprangen, die Kutsche in Schieflage geriet und umkippte. Bayerns Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU), die in der Kutsche saß, zog sich dabei blaue Flecken zu.

Der Vorwurf: Missbrauch im Namen des Schutz-Patrons

Peta warnt eigenen Angaben zufolge seit vielen Jahren vor den Risiken bei der Nutzung von Pferden vor Kutschen. Deshalb setze man sich für ein grundsätzliches Kutschverbot ein. "Es ist absurd, Pferde ausgerechnet zu seinen Ehren zu missbrauchen. Die Tiere gehören auf eine grüne Wiese, nicht vor Kutschen", so Peta.

„Eine Leonhardifahrt ohne Pferdegespanne funktioniert nicht, denn dann wäre es keine Leonhardifahrt mehr“, erwidert der zweite Bürgermeister von Bad Tölz, Michael Lindmair. Nach wie vor sei die Leonhardifahrt eine Wallfahrt. Der Segen für die Pferde und Gespanne, die zum Leben und der Arbeit der Landwirte dazu gehören, sei für die teilnehmenden Wallfahrer sehr wichtig. Die geordnete Wallfahrt begann, als Pferdegespanne das einzige Fortbewegungsmittel waren, erklärt Michael Lindmair. Bei der Veranstaltung ziehen die Tiere demnach keine Kutschen, sondern Truhen- und Tafelwägen.

Die Kaltblüter gehen nicht unvorbereitet mit

"Frau Aigner und die anderen Passagiere haben ein Riesenglück gehabt, denn Pferdekutschunfälle enden normalerweise nicht so glimpflich", sagte der zuständige Peta-Fachreferent Peter Höffken. Pferde seien Fluchttiere. Schon das kleinste Erschrecken könne eine Tragödie auslösen. Verständnis für die Kritik der Tierschutzorganisation hat der zweite Bürgermeister und Leonhardi-Lader Lindmair schon. „Pferde sind Fluchttiere, das ist ganz klar. Aber unsere Gespannführer beherrschen ihr Handwerk und arbeiten das ganze Jahr mit den Tieren. Sie haben das Anliegen, dass es den Pferden gut geht.“ Außerdem seien die Pferde, größtenteils Kaltblüter, auch ganz speziell für diesen Tag ausgebildet.

Vor und während der Wallfahrt begutachtet ein Veterinär die Pferde, ob sie in der Verfassung sind, die Gespanne zu ziehen. Außerdem herrscht rund um das Veranstaltungsgelände in Bad Tölz seit Jahren ein strenges Hundeverbot, das von Sicherheitspersonal durchgesetzt wird. Die Strecke wählen die Veranstalter nach bestimmten Kriterien aus, sodass die Gespanne keine Hindernisse umfahren müssen, die Tiere auf gewohntem Untergrund laufen und eine Mindestbreite nicht unterschritten wird. Auch den Veranstaltern sei es schließlich ein Anliegen, dass es den Tieren gut gehe und keine Unfälle passieren. (kna/ Michelle Mink, Volontärin beim Sankt Michaelsbund)

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