Missio-Aktion 2022

Monsignore Wolfgang Huber zum Weltmissionssonntag

Es begann mit einem Sou in der Woche und einem Gebet am Tag - heute kämpft missio München unter anderem gegen Menschenhandel. Missio-Präsident Huber über die Anfänge und die aktuellen Herausforderungen des Missionswerks.

Monsignore Wolfgang Huber (2.v.l.) bei einer Klinikeröffnung in Tansania, 2019. Thomas Brei (rechts) ist Missionsarzt und Priester der Erzdiözese. © Friedrich Stark - Missio München

Im Jahr 2050 werden zwei Drittel der Menschheit in großen Städten leben. Schon jetzt gibt es weltweit 38 Städte mit mehr als zehn Millionen Einwohnern. Auch in Afrika wird das Bild der idyllischen Rundhütten in der Savanne der vielfältigen Lebenswirklichkeit auf dem Kontinent längst nicht mehr gerecht. Immer mehr Menschen wandern vom Land ab in die Städte, auf der Suche nach besseren Arbeits- und Lebensbedingungen. An deren Rändern entstehen immer mehr Armensiedlungen, kaum geeignet für menschliche Besiedlung, ohne Strom, Wasser und Kanalisation. Die Verstädterung stellt die Kirche in Afrika vor ungeheure Aufgaben, birgt aber auch vielfältige Möglichkeiten für pastorale Aufbrüche. Städte sind nämlich auch Orte von Befreiung, von Kreativität, Unternehmergeist und Selbstorganisation. Städtisches Leben ist Vielfalt.

Die Missio-Kampagne zum Sonntag der Weltmission 2022 zeigt am Beispiel von Kenia und Nairobi, wie die Abwanderung und Verstädterung in Afrika die lokale Kirche vor neue Herausforderungen stellen. Unter dem Leitwort „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“ ( Jer. 29,11) werden Initiativen und Projekte der Kirche in Kenia vorgestellt, die auf diese Transformationsprozesse antworten. Im Sinne einer missionarischen Pastoral ermöglichen sie Menschen, ihre Angelegenheiten aus eigener Kraft in die Hand zu nehmen und dabei individuelle wie auch gemeinschaftliche Ressourcen zu nutzen.

Ein Blick auf die Anfänge

Doch in diesem Jahr schaut Missio nicht nur nach vorne, sondern besinnt sich auch seiner Wurzeln. Denn die Mutter aller Missio-Werke weltweit, die Französin Pauline Jaricot (1799 – 1862), ist im Mai dieses Jahres seliggesprochen worden. Für die meisten wird sie eine Unbekannte sein. Sie ist aber für die Evangelisierung bis in unsere Zeit hinein ein großes Vorbild und eine wichtige Persönlichkeit. Ihre Impulse und Initiativen haben eine nachhaltige Wirkung entfaltet. Die Strahlkraft ihrer Ideen ist bis heute spürbar:

Sie entwickelte vor 200 Jahren die geniale Idee eines Netzwerks von Laien und initiierte daraufhin den „Allgemeinen Verein zur Verbreitung des Glaubens“ sowie die Rosenkranzgemeinschaft mit dem Ziel, für die junge Kirche „in der Mission“ zu beten und zu spenden. Aus dieser innovativen Form der Spiritualität, die das Verbindende sowohl im Gebet wie im konkreten Handeln in den Mittelpunkt stellt, entwickelten sich 100 Jahre später die Päpstlichen Missionswerke, darunter auch Missio.

Der Pauline-Jaricot-Preis

Daher freut es mich ganz besonders, dass Missio München in diesem Jahr erstmalig den Pauline-Jaricot-Preis vergeben darf. Die großartige Künstlerin Mahbouba Maqsoodi hat ihn gestaltet. Vergeben wird er an eine ebenso beeindruckende Frau: Mit Winnie Mutevu wird eine junge, engagierte Frau ausgezeichnet, die sich für den Kampf gegen Menschenhandel einsetzt. Menschenhandel ist nicht nur ein Verbrechen, sondern auch ein großes Geschäft. Wer dagegen kämpft, wie Winnie Mutevu und die Organisation HAART, bekommt das zu spüren. Manche Mitarbeiter von HAART sind bereits bedroht worden, sie haben deshalb zum Beispiel den Wohnort wechseln müssen.

Der Kampf gegen Menschenhandel

Auch der Zufluchtsort, „Shelter“ genannt, den HAART für Überlebende von Menschenhandel anbietet, befindet sich an einem geheimen Ort. Erst vor kurzem sind dort vorübergehend mehr als 20 junge Mädchen untergebracht worden, nachdem die Polizei sie aus den Fängen von Frauenhändlern befreit hatte. Sie waren aus dem Nachbarland Uganda verkauft worden. In der Hoffnung auf eine Arbeitsstelle als Hausmädchen kamen sie nach Nairobi. Doch dort sollten sie in die Prostitution gezwungen werden; andere galten als Kandidatinnen für eine erzwungene Heirat, bei der oft hohe Geldsummen als Brautpreis fließen. Wieder einmal darf ich Ihnen ein herzliches Vergelt’s Gott sagen für all Ihre Unterstützung durch Gebet und Spende. (Monsignore Wolfgang Huber)

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