Nächste Treffen Anfang September

Mit fünf Regionalkonferenzen geht der Synodale Weg weiter

Mit viel Elan hatten Bischöfe und Laien Anfang des Jahres den Synodalen Weg zur Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland gestartet. Dann kamen Corona - und Änderungen in der kirchlichen Großwetterlage.

Coronabedingt wird der Synodale Weg an fünf verschiedenen Orten Anfang September stattfinden. © Synodaler Weg/Malzkorn

Bonn – Aus den großen Schlagzeilen ist er zwar verschwunden - aber trotzdem haben Bischöfe und Laienvertreter den Synodalen Weg nicht verlassen. Das Reformprojekt soll am 4. September mit fünf Regionalkonferenzen fortgesetzt werden. Das neue Format ist der Pandemie geschuldet und tritt an die Stelle der ursprünglich für das erste Septemberwochenende in Frankfurt geplanten zweiten Synodalversammlung.

Nun sollen jeweils maximal 50 Teilnehmer in Berlin, Dortmund, Frankfurt, Ludwigshafen und München zum Austausch zusammenkommen. Auf die Agenda gesetzt wurde eine Zwischenbilanz aus den "kirchlichen Erfahrungen in der Corona-Krise". Doch dabei wird es sicher nicht bleiben. Schließlich gilt es, einen "weiteren Schlag in die Magengrube" zu verdauen, wie die "Süddeutsche Zeitung" die Mitte Juli veröffentlichte römische Instruktion nannte.

Kann der Synodale Weg Veränderungen schaffen?

Nach dem vatikanischen Schreiben können Laien zwar an der Gemeindeleitung mitwirken, tatsächlich leiten, verwalten, moderieren und koordinieren dürfen nur Priester. Bestrebungen, die Leitung von Gemeinden beispielsweise Teams aus Priestern und kirchliche Engagierten und anderen Mitarbeitern anzuvertrauen, widerspricht die Instruktion direkt. Laien wird weiterhin die Predigt in Messfeiern untersagt. In einer bislang kaum bekannten Deutlichkeit widersprechen Bischöfe diesen vatikanischen Vorgaben.

Wenn aber schon die Veränderungs- und Anpassungsbemühungen der meisten Bischöfe an die deutsche Realität katholischen Lebens Anlass für kirchenrechtlich motivierte Belehrungen bieten - wie und warum sollen dann überhaupt weiter die vier Kernthemen des Synodalen Weges besprochen werden? Es scheint kaum vorstellbar, dass am Ende der Synodalen Weges keine weitreichenden Veränderungswünsche zu den Punkten Sexualmoral, priesterlichen Lebensform, Macht und Rolle der Frauen stehen. Und dann?

Rückzug aus Arbeitsgruppe

Nicht zuletzt durch den Brief aus Rom in den Hintergrund getreten ist der Ende Mai angekündigte Rückzug des Kölner Weihbischofs Dominikus Schwaderlapp aus der Arbeitsgruppe Sexualmoral. Der Würzburger Bischof Franz Jung äußerte daraufhin seine Hoffnung, "dass dieses Beispiel nicht Schule macht, auch wenn es in gewissen Kreisen gefeiert wird". Schwaderlapp hatte seinen Rückzug damit begründet, dass die in dem Forum mehrheitlich verfolgte Linie auf eine Veränderung der kirchlichen Sexualmoral abziele.

Tragisch ist eine andere Nachricht aus der Arbeitsgruppe Sexualmoral: Der Unfalltod des Freiburger Moraltheologen Eberhard Schockenhoff reißt menschlich und inhaltlich eine nur schwer zu schließende Lücke. Er war nicht nur als Vermittler und Moderator gesetzt, er hatte wesentlichen Anteil zu den Vorarbeiten geleistet. Möglich, dass seine teils fertigen Texte zu einem Standardwerk über katholische Sexualmoral posthum veröffentlicht werden. An der letzten Sitzung hatte Schockenhoff wegen Lehrverpflichtungen nicht teilnehmen können.

Wenige persönliche Begegnungen

Die vier Arbeitsgruppen sollen die Vorarbeit zu den Synodalversammlungen leisten. In den Gruppen wirken neben Vertretern der Synodalversammlungen auch hinzuberufene Experten mit. Coronabedingt gab es allerdings nur wenige Gelegenheiten zu persönlicher Begegnung. Trotzdem soll jetzt auf den fünf Regionalkonferenzen bereits über Inhaltliches - konkret geht es um die Themen Frauen und Sexualität - gesprochen, aber natürlich nicht entschieden werden.

Der von den Bischöfen als Folge des Missbrauchsskandals und des damit verbundenen Vertrauensverlustes ins Leben gerufene und vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gleichberechtigt mitgetragene Synodale Weg ist auf Ebene der Weltkirche einmalig. Die Erwartungen sind hoch. So ist klar, dass nicht wenige der weiblichen Teilnehmer von ihrer Kirche am Ende mehr als warme Worte erwarten.

Der im Frühjahr neu gewählte Bischofskonferenz-Vorsitzende Georg Bätzing weiß das und bekundet seinen Willen zu Veränderungen. Zugleich muss er aufpassen, dass der eingeschlagene Weg nicht zu stark von dem der Zentrale abweicht. Ein Spagat, für den gerne der Begriff "Erwartungsmanagement" genutzt wird. Leisten müssen ihn bei den Regionalkonferenzen außer ihm sein Stellvertreter in der Konferenz, Bischof Franz-Josef Bode, Bischofskonferenz-Sekretär Hans Langendörfer, ZdK-Chef Thomas Sternberg und seine Stellvertreterin Karin Kortmann. (kna)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Synodaler Weg

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