Integration

Malteser-Projekt stärkt Migranten in der Ausbildung

Junge Migranten müssen in der Ausbildungsphase eng begleitet werden, sonst sind ihre Erfolgsaussichten gering. Die Malteser Werke haben dafür ein eigenes Förder-Projekt geschaffen.

Richard im Deutsch-Unterricht © SMB/Hasel

Bad Aibling – Besser könnte es für Richard zurzeit kaum laufen. Der junge Mann aus dem Kongo ist anerkannter Asylbewerber und hat eine berufliche Perspektive. Nach den Sommerferien wird er in Rott am Inn eine Ausbildung zum Orthopädie-Techniker beginnen. In der Firma, die ihn als Lehrling einstellt, hat er zuvor ein Praktikum gemacht. Noch vor einem Jahr wusste Richard nicht, was er außer Deutschlernen machen soll. In Prien am Chiemsee besuchte er Deutschkurse, hatte aber sonst keinen Plan für sein Leben. Über das Jobcenter des Landkreises Rosenheim wurde er schließlich auf das Ausbildungsförderzentrum (AFZ) der Malteser Werke in Bad Aibling aufmerksam. Das AFZ nimmt seit 2017 pro Jahrgang 12 junge Erwachsene auf, die volljährig sind und deren Asylantrag positiv beschieden wurde. Die jungen Migranten leben nach Geschlechtern getrennt in Wohngemeinschaften in einem Haus auf dem ehemaligen Kasernengelände in Bad Aibling. Hier werden sie von zwei AFZ-Mitarbeiterinnen, die ihre Büros in den Wohngemeinschaften haben, intensiv begleitet.

8§§Die Angebote der Malteser sind vielfältig. Jeden Monat steht im Münchner Kirchenradio ein anderes Engagement im Fokus. Dabei kommen nicht nur die Mitarbeiter selbst zu Wort, sondern auch die Menschen, die davon profitieren.

Zunächst absolvieren sie ein Vorbereitungsjahr, in dem sie ihre Deutsch-Kenntnisse verbessern, den Mittelschulabschluss machen und Praktika absolvieren, die im Idealfall zum Abschluss eines Ausbildungsvertrages führen. Für diese Aktivierungsphase ist das AFZ eine Kooperation mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Bildungscampus eingegangen. Der befindet sich nur ein paar Schritte entfernt vom Wohnhaus auf dem Gelände. Auf dem Campus betreibt die Diakonie eine Mittel-, Real- und Fachoberschule. Hier werden die jungen Frauen und Männer fit für den Ausbildungsmarkt gemacht. Für Richard ist diese Phase am Ende des Schuljahres abgeschlossen. Wenn er im Herbst seine Lehre beginnt, darf er im Wohnhaus in eine kleinere WG ziehen.

AFZ-Projektleiterin Susanna Ehrensberger © SMB/Hasel

Azubis müssen mit finanzieller Durststrecke klar kommen

Neben dem eng begleiteten Lernen und Zusammenleben führt das AFZ die jungen Migranten auch in das soziale Leben ein. Im Juni zum Beispiel machten die AFZ-Schützlinge eine Urlaubsreise nach Hamburg und an die Nordsee. Trotz dieser angenehmen Seiten bleiben nicht alle AFZ-Bewohner bei der Stange. Aus dem ersten Jahrgang hätten einige in der Vorbereitungszeit aufgegeben, weil sie ihre Familien in der alten Heimat finanziell unterstützen müssen, erklärt Susanna Ehrensberger, die das AFZ-Projekt leitet. Mit Arbeitslosengeld II ginge das natürlich nicht. Wer aber erst einmal die Lehre begonnen hat, ziehe die auch durch, betont Ehrensberger. Richard hat sich das jedenfalls fest vorgenommen. Für ihn ist der Beruf die Voraussetzung für sein zweites großes Ziel: er möchte irgendwann eine Familie mit Kindern in seiner neuen Heimat Oberbayern gründen.

Der Autor
Paul Hasel
Radio-Redaktion
p.hasel@michaelsbund.de

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Vor Ort im AFZ Bad Aibling

Münchner Kirchenradio

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Flucht & Asyl

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