Die Autorin malt auf großer Erzählleinwand ein intimes und zugleich politisch aufgeladenes Porträt einer kleinen Gemeinschaft von Indianern Anfang der 50er Jahre. Eine Zeit, in der fast alle bereits in einem Reservat geboren sind. Das traditionelle Wissen und die Fertigkeiten aus allem in der Natur etwas zu machen sind aber noch lebendig und auch die enge Verbindung zu den Vorfahren und innerhalb der Gemeinschaft. Zusammenhalt ist auch nötig, denn die USA verfolgen in dieser Zeit eine Politik der Zwangsintegration der Indianer, auch das bisschen Land auf dem die Reservate errichtet waren, sollte Siedlern oder Unternehmern zur Verfügung stehen. Tatsächlich war die Stammesgemeinschaft, um die es im Nachtwächter geht, die erste, die sich gegen diese „Terminierungspolitik“ gewehrt hat. Der Großvater der Autorin war Vorsitzender des Stammesrats.
Louise Erdrich: Der Nachtwächter
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