München – Am Münchner Hauptbahnhof kommen immer mehr Flüchtlinge aus der Ukraine an. Inzwischen steht dort eine zentrale Anlaufstelle zur Verfügung, wie die Caritas der Erzdiözese München und Freising am Mittwoch mitteilte. Der katholische Wohlfahrtsverband, die Landeshauptstadt sowie das Netzwerk Willkommen-in-München.de seien dort mit Ehrenamtlichen präsent und böten Ankommenden eine muttersprachliche Erstorientierung.
Informationen für Flüchtlinge aus der Ukraine
Dazu gehören laut Mitteilung unter anderem Informationen zur Registrierung und Weiterleitung ins vorgesehene Ankunftszentrum, die Weitervermittlung in psychosoziale (Erst-)Beratungsstellen der Caritas sowie Informationen zu Unterkunft und Weiterreise. Zudem öffne die Caritas am Mittwochabend das Begegnungszentrum D3 in der Dachauer Straße 3 am Nordausgang des Hauptbahnhofs für ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine für einen Nachtaufenthalt. Die Sozialdienste der Caritas in den städtischen und staatlichen Unterkünften seien auf die Versorgung der Menschen vorbereitet.
"Die aktuelle Situation rund um den Krieg in der Ukraine ist extrem belastend, führt aber auch zu einer umfassenden Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft", konstatierten Caritasdirektor Hermann Sollfrank sowie Vorständin Gabriele Stark-Angermeier. Die Spendenbereitschaft sei enorm, die spontanen Hilfen reichten von Sach-, Geld- und Zeitspenden bis hin zum Angebot von privatem Wohnraum. Fragen von Bürgerinnen und Bürgern, wie sie helfen könnten, würden auf den Internetseiten der Caritas und des Netzwerkes "Willkommen in München" beantwortet. Auch eine kostenlose Hotline unter Telefon (08 00) 0 00 58 02 wurde eingerichtet.
Bahnhofsmission verteilt Reiseproviant
Auch bei der Bahnhofsmission am Gleis 11 schlagen Geflüchtete aus der Ukraine auf. Viele von ihnen wollen aktuell weiterreisen, sagt Bettina Spahn, Leiterin der katholischen Bahnhofsmission München. Sie bekommen von der Hilfsorganisation Reiseproviant mit auf den Weg. Wer hier helfen möchte, kann eine Tasche mit folgenden Sachspenden packen: eine Flasche Mineralwasser, eine Flasche Saft, Salamisticks, Schmelzkäse, eine Packung Weißbrot, zwei Äpfel, zwei Mandarinen, eine Tafel Schokolade, eine Packung Kekse, zwei Müsliriegel, zwei Packungen Taschentücher und eine Packung Feuchttücher. Die fertig gepackten Taschen können bei der Bahnhofsmission abgegeben werden.
Zusammenarbeit mit Russland ausgesetzt
Das bayerische Wissenschaftsministerium hat zudem einen Notfall-Fonds in Höhe von einer halben Million Euro eingerichtet. Mit dem Geld solle ukrainischen Studierenden und Forschenden im Freistaat unkompliziert geholfen werden, sagte Minister Markus Blume (CSU).
Zugleich rief er die Hochschulen zur Aussetzung der Zusammenarbeit mit Russland auf. Die bayerischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen seien aufgefordert, ihre bestehenden Kooperationen zu prüfen und im Bereich der Spitzentechnologien auszusetzen. "Die russische Führung ist aus jeglicher Form der Kooperation ausgestiegen und versteht selbst die Wissenschaft nicht mehr als völkerverbindende Brücke", erklärte Blume. (smb/kna)
