Open Air Gottesdienst mit Fahrzeugsegnung

Hupen für ein Amen

In Zeiten von Corona müssen kreative Lösungen gefunden werden, um mit vielen Menschen Gottesdienst feiern zu können. Der Pfarrverband Vier Heilige Trudering Riem hat sich dafür Autokinos zum Vorbild genommen.

Auf dem Messeglände in München fand der Open Air Gottesdienst statt. © Kiderle

München ­– Messegelände München: Fahrräder, Autos, Feuerwehrwagen und Motorräder biegen am Samstagabend in die Einfahrt 15a. Ordner weisen den Fahrzeugen ihren Platz vor einer großen Bühne zu. Auf der sind ein Altar und ein großes Kreuz schon von weitem zu sehen. Hier findet der Open Air Gottesdienst vom Pfarrverband Vier Heilige Trudering Riem statt. Die Jugendband sorgt für die passende Musik. Auch für sie war es eine ganz neue Erfahrung vor Autos statt in der Kirche zu aufzutreten. „Es hatte fast etwas von einem Festival“, beschreibt die 25-jährige Sängerin Regina Harbauer. Die musikalische Gestaltung der Band hat die Menschen begeistert: Ein Mann tanzte mit einem Mädchen vor den Autos und eine Frau wippte lächelnd im Takt.

Geschützt Gemeinschaft erleben

Ein Teil der Menschen stiegen aus ihren Autos aus, standen davor oder setzten sich – mit Sicherheitsabstand -  auf ihre mitgebrachten Campingstühle und Decken vor den Altar, andere blieben im Auto. Dort konnten sie über eine UKW-Frequenz – wie in einem Autokino - den Gottesdienst verfolgen. Das Ehepaar Steiner hat mit ihrem roten Honda einen Platz in der ersten Reihe ergattert. Sie finden diese Möglichkeit des Gottesdienstes toll. Denn in der jetzigen Corona-Krise haben die beiden Bedenken einen Gottesdienst in der Kirche zu besuchen. Hier könnten sie aber geschützt im Auto sitzen und die Gemeinschaft erleben, sagen kurz vor Beginn des Gottesdienstes.

Kirche muss sich erneuern

Der Pfarrverband hat währen der Corona-Krise einiges Neues ausprobiert, um nah bei den Menschen zu sein: der Palmsonntagssegen aus dem Cabrio, der Drive-in-Beichte oder der Fronleichnamsprozession auf der Rikscha. „Wir müssen und als Kirche bewegen, uns erneuern und neue Wege gehen ohne das Wesentliche unseres Glaubens zu vernachlässigen.“, sagt Pfarrer Arkadiusz Czempik. Beim Gottesdienst auf der Bühne habe er gespürt, dass das „Volk da ist und betet“.  So haben die Menschen in den Autos bei „Amen“ gehupt, denn ihre Stimmen wären für die anderen Teilnehmer nicht zu hören gewesen. Für Pfarrer Czempik war die Veranstaltung ein „schönes Gemeinschaftserlebnis“.

Mit Gottes Segen auf den Heimweg

Neben dem Gottesdienst gab es eine Fahrzeugsegnung. Dazu fuhr Czempik mit Pfarrvikar Dominik Arnold mit einer Rikscha über das Gelände. Das sorgte für gute Stimmung: Manch einer bekam ein Tropfen mehr vom Weihwasser ab und der Pfarrer kämpfte anfangs mit seiner Albe, die es ihm anfangs schwer machte das Gleichgewicht auf der Rikscha zu halten. „Man darf auch in der Kirche lachen“, sagte der Pfarrer im Anschluss dazu schmunzelnd.  Die ungezwungene Atmosphäre hat auch Katharina Stäbler besonders gut gefallen. Sie ist extra mit ihrem neuen E-Bike gekommen, auch wenn sie nicht zum Pfarrverband gehört. Sie wollte ihr Fortbewegungsmittel unbedingt segnen lassen: „Das ist mir wichtig!“   Auch Marcus Kaiser war mit seiner Familie da. Er fand es schön, mal wieder eine größere Gemeinschaft zu erleben. Denn die Teilnehmerzahl bei den Gottesdiensten in der Pfarrei sei begrenzt und Singen wäre auch nur eingeschränkt möglich. Die Familie lässt jedes Jahr ihr Auto segnen. Unter dem Schutz Gottes haben sie sich und die ungefähr 150 anderen Besucher dann auf den Heimweg gemacht.

Die Autorin
Katharina Sichla
Teamleiterin mk online
k.sichla@michaelsbund.de

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