Caritas in Stadt und Landkreis Rosenheim

Große Anstrengungen im Pandemiejahr 2021

In einer Pressekonferenz hat der Kreisgeschäftsführer der Rosenheimer Caritas, Erwin Lehmann, einen Rückblick auf das Pandemiejahr 2021 gegeben. Sein Fazit: dank erheblicher Anstrengungen ist es gelungen, alle notwendigen Hilfen aufrechtzuerhalten.

© SMB/Witte

Rosenheim – Ein schwieriges Jahr war es für die Caritas mit ihren Diensten von der Kindertagesbetreuung bis zur Seniorenarbeit. Kreisgeschäftsführer Erwin Lehmann zeichnete ein angespanntes Bild der Caritas-Arbeit in Stadt und Landkreis Rosenheim.

Ganz vorne bei den betroffenen Gruppen standen psychisch kranke Menschen. Auflagen wie Kontaktbeschränkungen, Abstands- und Hygieneregeln hätten zu einer schweren Belastung dieser Menschen geführt, die aufgrund ihrer Erkrankung ohnehin Probleme im Bereich der sozialen Beziehungen hätten, so Lehmann. Dementsprechend fordernd war die Situation auch für den Sozialpsychiatrischen Dienst: seine Mitarbeiter werden unter anderem auch dann angefragt, wenn eine Krisensituation den Einsatz eines Kriseninterventionsteams notwendig macht. Weit über 100 Einsätze musste der Sozialpsychiatrische Dienst im vergangenen Jahr bewältigen. Damit gehörte die Einrichtung zu den Spitzenreitern in Oberbayern.

System Kindergarten „absolut am Anschlag“

Stark betroffen waren auch Familien mit ihren Kindern. Vor allem im Bereich der Kindertagesstätten war auch 2021 ein Regelbetrieb nicht möglich. Bei krankheitsbedingtem Personalausfällen und gleichzeitig wesentlich höherem Betreuungsaufwand seien die Mitarbeitenden pädagogisch außerordentlich gefordert gewesen, um mit den Folgen der Pandemie für die Kinder gut umzugehen.  Die sich in wöchentlichem Rhythmus ändernden Vorgaben und die Übertragung von Aufgaben der Gesundheitsämter auf die Kindertagesstätten hätten dazu geführt, dass das System Kindergarten, „absolut am Anschlag“ sei, so Lehmann. Wenn sich die Situation nicht deutlich entspanne, könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Betriebe einzelner Einrichtungen reduziert werden müssten, etwa durch Schließung von Gruppen oder Kürzung der Öffnungszeiten.

Auch die Gruppe der von Armut bedrohten Menschen sind, Lehmann zufolge, im vergangenen Jahr weiter abgehängt worden. Der Caritas-Kreisgeschäftsführer führte als Grund die enorme Steigerung der Energiekosten an, aber auch das Fehlen der „digitalen Teilhabe“, etwa wenn die Anmeldung zur Corona-Impfung oder zu kulturellen Veranstaltungen mangels technischer Ausstattung nicht möglich sei.

„Alterswohlgefährdung“ als wachsendes Phänomen

Eine sich stark entwickelnde Gruppe von Hilfsbedürftigen seien ältere Menschen, erklärte Lehmann. Er verwies auf die geburtenstarken Jahrgänge, die jetzt alt würden - und die generell steigende Lebenserwartung. Der Rosenheimer Caritas-Chef verwendete den (neu in der Fachwelt auftretenden) Begriff der „Alterswohlgefährdung“: sie trete dann auf, wenn das Wohl von schutzbedürftigen alten Menschen gefährdet sei, die dabei überfordert seien, sich selbst zu schützen. Lehmann hob den Erfolg des Projekts „Sozialdienst für Senioren/Präventive Hausbesuche“ hervor, das die Caritas zusammen mit der Stadt Rosenheim entwickelt habe. Mit Hilfe der Sparkassenstiftung Zukunft könne dieses Projekt drei weitere Jahre laufen.

Immer wichtiger werden nach Beobachtung der Caritas die Pflegenden Angehörigen. Die Caritas unterstützt sie mit einer eigenen Fachstelle zur Beratung und Entlastung. Lehmann nannte die pflegenden Angehörigen den „größten Pflegedienst“ in Stadt und Landkreis Rosenheim. Er mahnte den dringenden Ausbau der Unterstützung für diese Gruppe an.

Die im vergangenen Jahr gesamte geleistete Hilfe verdeutlichte der Kreisgeschäftsführer auch mit Hilfe von Zahlen: in rund 10.000 Einzelfällen hätten Bürgerinnen und Bürger Hilfen in Anspruch genommen. die Angebote hätten ein Gesamtvolumen von 15 Millionen Euro gehabt. Davon seien 9 Millionen Euro von der Öffentlichen Hand finanziert worden, die Aufträge an die Caritas erteile. Weitere 4,5 Millionen Euro kämen direkt von den Kostenträgern, etwa im Bereich der ambulanten Pflege oder der Kindertagesstätten. 1,5 Millionen Euro schließlich habe die Caritas aus Eigenmitteln finanziert. Diese bestünden zu einem Drittel aus Spenden (Einzelspenden und 60 % der Caritas-Sammlungen in den Kommunen) und zu zwei Dritteln aus Kirchensteuermitteln. Gerade die Kirchensteuern würden dazu beitragen, dass der Fachdienst Asyl/Migration noch aufrechterhalten werden könne. Ebenso biete die Caritas dank dieser Mittel noch als einziger Anbieter in Stadt und Landkreis Rosenheim die „soziale Beratung“ an, die vor allem von Menschen mit finanziellen Notlagen angenommen würde.

Der Caritas-Kreisgeschäftsführer wies in seinem Rückblick auch nach vorn: in der Betreuung der zu erwartenden Flüchtlinge aus dem ukrainischen Kriegsgebiet könne man teilweise auf die Erfahrungen mit Flüchtenden aus dem Jahr 2015 zurückgreifen. Wichtig sei, dass es feste Strukturen der Unterstützung gebe, sobald die Hilfsbereitschaft der Menschen nachlasse. (Caritas/Willi Witte)

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