München/Olching - Schock war die erste Reaktion von Dorothea Meltl auf ihre zweite Brustkrebsdiagnose 2019. Als sie aber im August des gleichen Jahres zur Operation ins Krankenhaus ging, fand sie auf den hygienisch weißen Krankhausdecken einen Mutmacher: Ein herzförmiges Kissen, in Handarbeit genäht. „Grün – die Farbe der Hoffnung“, erinnert sich Meltl. „Es denkt jemand an mich, wenn ich jetzt aus der OP ins Zimmer komme, habe ich diese positive Botschaft. Die ist einfach da“, beschreibt die ehemalige Brustkrebspatientin die Bedeutung des Geschenks, das ihr positiven Schwung gab.
Die Herzkissen-Aktion „Frauen für Frauen“, die hinter dieser Geste steckt, wird von Näherinnen im Landesverband Bayern des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) durchgeführt. 2018 griff dieser in Kooperation mit der Frauenklinik des Rotkreuzklinikums München die Aktion auf, die in den USA startete. „Das Thema ist wichtig, weil es in erster Linie uns Frauen betrifft. Brustkrebs ist eine sehr häufige Erkrankung, ich glaube mittlerweile ist jede achte Frau im Schnitt davon betroffen“, erklärt Birgit Kainz, die Vorsitzende des Landesverband Bayern. „Die Solidarität ‘Frauen für Frauen‘ ist ein wahnsinnig großes Zeichen: dass es hier Näherinnen gibt, ohne etwas zu erwarten, sondern einfach um anderen eine Freude zu schenken. Und das ist, finde ich, was unseren Frauenbund auch mit ausmacht.“