Zum Brauchtum der Sternsinger

Fragen und Antworten zu den Heiligen Drei Königen

Die Heiligen Drei Könige gehören zu jeder Weihnachtsgeschichte dazu. Doch eigentlich ist im Matthäus-Evangelium nur von "Magiern aus dem Osten" die Rede. Warum aus ihnen schließlich Könige wurden, ist eine verschlungene Geschichte.

In der Bibel sucht man die Heiligen Drei Könige vergeblich. © Alexander Hoffmann - stock.adobe.com Alexander Hoffmann - stock.adobe.com

Was berichtet die Bibel über die Heiligen Drei Könige?

Das Matthäus-Evangelium erzählt je nach Übersetzung von Weisen, Magiern oder Astrologen aus dem Osten, die, einer Sternenkonstellation folgend, über Jerusalem nach Bethlehem kamen, um den neugeborenen König der Juden zu suchen. Sie fanden ihn in einem Stall und schenkten dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe. Der Kirchenlehrer Origenes (ca. 185 bis 255 n. Chr.) sprach erstmals von der Dreizahl der Magier, die er aus den drei Geschenken herleitete. Der Kirchenlehrer Tertullian (ca. 160 bis 225) führte Schriftstellen aus dem Alten Testament an, um die Magier als Könige bezeichnen zu können.

Wie haben Volksglaube und Kunst sich mit dem Thema befasst?

Der Volksglaube machte aus den Magiern Könige verschiedener Erdteile. Seit dem sechsten Jahrhundert werden ihre Namen mit Caspar, Melchior und Balthasar angegeben. In der Kunst wird zumeist Caspar als Myrrhe schenkender Afrikaner, Melchior als Goldschätze überreichender Europäer und Balthasar als asiatischer König gezeigt, der Weihrauch zur Krippe bringt.

Was hat es mit den vermeintlichen Gebeinen der Heiligen Drei Könige im Dom in Köln auf sich?

Im Jahr 1164 entführte der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel, der Kanzler Kaiser Friedrich Barbarossas war, die vermeintlichen Reliquien der drei Männer aus dem eroberten Mailand an den Rhein. Damit wurden Köln und seine Kathedrale zu einem der bedeutendsten Wallfahrtszentren des Mittelalters. Der von Nikolaus von Verdun Anfang des 13. Jahrhunderts geschaffene und im Dom aufbewahrte Schrein gehört zu den wichtigsten Goldschmiedearbeiten des Mittelalters.

Warum gibt es Zweifel an der Echtheit der Reliquien?

Historiker äußern erhebliche Zweifel daran, ob die in Köln verehrten Reliquien überhaupt echt sind. Sie fragen, ob die ganze Geschichte nur eine geschickte Inszenierung Barbarossas und Rainald von Dassels gewesen sei. Stutzig macht den Münchner Historiker Ralf Lützelschwab etwa, dass bis zur Entführung der Gebeine aus Mailand in keiner historischen Quelle der selbstbewussten italienischen Stadt von Reliquien der Heiligen Drei Könige die Rede war. Auch von einer Verehrung der Männer, die von der Kirche niemals offiziell heiliggesprochen wurden, schweigen die Zeitzeugen.

Welche Bedeutung haben die Weisen aus dem Morgenland heute für die Kirche?

Die katholische Kirche feiert das Fest der Heiligen Drei Könige am 6. Januar. Es wird auch als Hochfest der Erscheinung des Herrn bezeichnet, weil die Geburt Jesu und seine königliche Würde damit der Welt offenbar wurden. Die Heiligen Drei Könige werden auch als Schutzpatrone der Reisenden, Pilger, Kaufleute, Gastwirte und Kürschner verehrt. Das Dreikönigsfest ist heute noch in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt gesetzlicher Feiertag.

Wie kommt es, dass das Dreikönigsfest Anlass für eine wichtige Spendenaktion der katholischen Kirche, dem Sternsingen, geworden ist?

In vielen Regionen war es schon seit dem Mittelalter üblich, dass Kinder und Jugendliche rund um den Dreikönigstag von Haus zu Haus zogen, Segenswünsche übermittelten und Gaben sammelten. Seit 1958 fördern das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und später auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die Sternsingeraktion, bei der Kinder als Könige verkleidet Spenden für ihre notleidenden Altersgenossen in Entwicklungsländern sammeln. Gefördert wird diese Aktion auch von allen Bundeskanzlern seit Helmut Kohl 1984, die jeweils zu Jahresbeginn Sternsinger ins Kanzleramt einladen.

Was bedeutet der Schriftzug C + M + B?

Die Sternsinger schreiben oder kleben den mit der jeweiligen Jahreszahl verbundenen Segenswunsch "C + M + B" an die besuchten Haustüren. Die Abkürzung steht für "Christus mansionem benedicat", zu Deutsch "Christus segne dieses Haus". Außerdem erinnern die Buchstaben an die von der Tradition überlieferten Namen der drei Könige: Caspar, Melchior und Balthasar. (kna/smb)

Der Artikel wurde am 5.1.2024 überarbeitet.

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