Drive-in Seelsorge

„Fahret hin in Frieden!“

Gottesdienste per Livestream und Seelsorgegespräche am Telefon – das Glaubensleben in der Corona-Krise ist ziemlich unpersönlich. Der Pfarrverband Vier Heilige Trudering-Riem hat für sich eine Lösung gefunden.

Pfarrer Arkadiusz Czempik segnet Mitglieder seiner Gemeinde im Drive-In. © SMB/Reiling

München – Einige Autos stehen schon Schlange am Drive-in. Hier möchte aber niemand an einem Schalter Fast Food bestellen, sondern zu Pfarrer Arkadiusz Czempik, der mit einer karierten Mund-Nasen-Maske schon auf der Bank vor der Kirche St. Peter und Paul in München-Trudering Platz genommen hat. Er bietet hier Drive-in Seelsorgegespräche für seine Gemeindemitglieder an.

„Diese Corona-Krise ist eine Zeit, die entmutigt. Deshalb haben wir, das Seelsorgeteam, uns überlegt, wie wir die Menschen wieder ermutigen können“, sagt der Pfarrverbandsleiter. „Wir sehen im Moment viel Traurigkeit, vieles, das schwerfällt. Da trägt so eine ungewöhnliche Art der Seelsorge auf beiden Seiten auch zur Erheiterung bei.“  

Beichte hinterm Lenkrad 

Das erste Auto rollt in den Innenhof zum Termin, einem Beichtgespräch. Wie ein Parkplatzwächter winkt der Pfarrer den Fahrer auf seine Parkposition – nach Augenmaß etwa zwei Meter Abstand zwischen Holzbank und Auto. Christoph von Blumenthal kennt den Pater gut und hat sich auf das Gespräch, für das er hinter dem Lenkrad sitzen bleibt, gefreut. „Das war eine sehr bequeme Möglichkeit und ich habe mich dabei wohlgefühlt“, resümiert er, „es passt einfach in dieser aktuellen Situation.“

In einer Zeit, in der auch der Plausch nach dem Gottesdienst wegfällt, tue es gut, auf diesem Weg die Menschen in der Gemeinde zu treffen, findet der Pfarrer, der auch dieser Situation etwas Positives abgewinnen kann. „Es ist auch manchmal skurril, wenn das Auto mitten im Gespräch durch die Start-Stopp-Automatik plötzlich anspringt. Da gibt es öfters was zu lachen." 

Segen to go 

Bedient werde jeder, der in seinem Auto vorbeikommt, erzählt der Pfarrer. An diesem Tag seien bislang aber nur Menschen gekommen, die sich vorher telefonisch angemeldet hätten. So auch Familie Hylak, die, wie viele, den Drive-in gerne für einen persönlichen Segen nutzen. Die Tür des blauen Kleinbusses wird von Innen geöffnet, sodass auch die vier Kinder auf dem Rücksitz den Pfarrer gut sehen können. „Da wir sonntags normalerweise immer in den Gottesdienst gehen, haben wir uns gedacht, wir drehen heute mit den Kindern eine Runde um die Kirche. Und da nehmen wir auch solche Angebote unserer Pfarrei gerne an“, erzählt Maria Hylak. Auch den Entlassungsruf, den er normalerweise am Ende des Gottesdienstes spricht, hat Pfarrer Arkadiusz Czempik angepasst und verabschiedet die Familie entsprechend: „Fahret hin in Frieden.“ 

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Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Corona - Pandemie

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